Herzlich Willkommen in der GdG St. Barbara Mechernich
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Diese Jugend, unverbesserlich

Mechernicher Firmlinge im Interview über Erwachsenwerden, Werte, Glauben

Laura Helfen (c) GdG St. Barbar Mechernich, privat
Datum:
Di. 25. Okt. 2016
Von:
Agnes Peters
Hannah Lorse (c) GdG St. Barbara Mechernich. privat

Um Selbstwertgefühl und Gottvertrauen ging es in der jüngsten Messe von „New Key“, der Jugendkirche in der Aachener Bistumsregion Eifel. 17 Firmlinge aus der GdG St. Barbara bereiteten den Gottesdienst mit Jugendpfarrer Hardy Hawinkels vor. Motto: „Ich – einfach unverbesserlich“.

Das Fazit fast am Ende, in der Eucharistiefeier, sprachen sich über 200 junge und jung gebliebene Christen beim Friedensgruß gegenseitig zu: „Gut, dass es Dich gibt…“ Pate für den Gottesdienst stand der Animationsfilm „Ich – einfach unverbesserlich“ um den Superschurken „Gru“, der sich zum guten Menschen wandelt.

Die KirchenZeitung für das Bistum Aachen sprach mit den 17 alle um die 17 Jahre jungen Jugendlichen, die die Messe vorbereitet hatten und fragte nach: „Was macht Euch denn unverbesserlich?“

Nina Hassert bezeichnet sich als „achtsam“, sie betreibt Yoga und will „freie Künstlerin“ werden. Keinesfalls Kunstlehrerin – sie mag keine Konventionen. „Klare Linie“, finden die andern.

Ähnlich verhält es sich mit Dominik Schülter. Er vertritt gerne und deutlich seine Meinung, legt sich mit Lehrern an, wird dabei auch mal etwas lauter. „Aber ich schalte in letzter Zeit einen Gang zurück und denke lieber zweimal darüber nach, ob sich der Konflikt überhaupt lohnt.“ Jonas Kesternich steckt voller Ideen, ist ein Bastler und Tüftler, und wie Dominik schon mal von der Schule genervt: Er „kommt beim Fußball oder am Klavier am besten wieder runter“.

Lukas Fasen liebt Handball (beim Kaller SC) und Freunde zu treffen. Hannah Lorse findet, dass ihre Kreativität sie unverbesserlich und unverwechselbar macht. Sie zeichnet gerne und lernt an der Glasfachschule Rheinbach Design. Annabel Franzen spielt Tennis und Saxophon, aber zur Formung ihrer „unverbesserlichen“ Persönlichkeit habe ganz sicher die Familie viel beigetragen, ihre Eltern, die beiden Geschwister, die Werte, der Glaube . . .

Auch Cathleen Aretz übernahm vieles an Werten und Religion von zu Hause, „aber nicht alles, anderes kommt dazu, so entsteht ein eigenes Wertegerüst.“ Also doch nicht unverbesserlich? Valeria Besse: „Das »Ich« ist nicht irgendwann fertig, es entwickelt sich und wächst weiter.“ Leider nicht immer nur zum Guten, da sind sich die Mechernicher Firmlinge einig . . .

Laura Helfen liebt Tiere – und Handarbeiten, ganz klassisch: „Ja, ich stricke und häkele, aber das tun viele wieder.“ Ein Leben ohne ihre Hündin „Daisy“ und Meerschweinchen „Billy“ kann sie sich zurzeit nicht vorstellen. Valeria hat es auch mit dem Stricken probiert, aber es sei nur ein „dreieckiger Lappen“ dabei herausgekommen. Was die eine unverbesserlich macht, von dem lässt die andere besser die Finger.

Die 17-Jährige liebt stattdessen die Musik, spielt Klavier, singt und komponiert und textet eigene Lieder. Tennis und Volleyball machen sie ebenfalls „unverbesserlich“, also „so, wie ich bin“. Noch wichtiger, findet Valeria, ist die Erfahrung, „auch mal hinzufallen, am Boden zu liegen, aber wieder aufzustehen.“ Dabei kann der Glaube an Gott, an Christus, enorm wichtig sein, findet nicht nur, aber auch Dominik.

Florian Ingenillem, ein leidenschaftlicher Radfahrer und einer der Hauptsprecher im Gottesdienst, fühlt sich zu Menschen hingezogen, denen es erkennbar nicht gut geht: „Ich glaube, ich habe mein Talent entdeckt, andere wieder aufzumuntern.“

Cathleen Aretz hat die Kraft des Glaubens in der eigenen Familie erfahren und in ihr eigenes Wertegerüst integriert. Als ihr Vater schwer krank war, habe die Mutter einen Priester gerufen, der ihm die Krankensalbung spendete: „Die Hoffnung und das Vertrauen in das Sakrament haben uns allen Kraft gegeben“.

Zugegeben: Trotz Haustieren und Handwerk sorgt sich Laura Helfen um die Zukunft. Ist sie die einzige? „Nein“, sagen Valeria und Annabel wie aus der Pistole geschossen. Auch andere jungen Christen fragen sich, was kommen mag. Einige haben schon eine Berufsausbildung begonnen, viele wollen 2017 Abitur machen. Die Zukunft liegt wie eine Wolke vor ihnen. Nur Cathleen Aretz konstatiert: „Ich mache mir keine übertriebenen Sorgen und sage mir: »Jeden Tag kann alles passieren«“

„Egal, was die anderen zu mir sagen, ob die Noten in der Schule gut oder schlecht sind, die Eltern sauer oder begeistert, Hobby und Ansichten stromlinienförmig oder gegen den Strom gerichtet“, so lautete die durchtragende Botschaft des Jugendgottesdienstes von „New Key“ in Mechernich-Strempt: „Gott akzeptiert Dich genau sowie Du bist. Unverbesserlich!“

Jonas Kesternich (c) Manni Lang, Profipress
Cathleen Aretz (c) GdG St. Barbara Mechernich, privat
Nina Hassert (c) GdG St. Barbara Mechernich, privat
Florian Ingenillem (c) GdG St. Barbara, privat