Ärmel für andere hochkrempeln

Mechernich – Der Rädermarkt der kirchlichen Mechernicher Jugendgruppe genießt seit vielen Jahren einen großartigen Ruf in Angebot und Qualität von Fahrrädern und anderen fahrbaren Untersätzen für Kinder sowie für Ausrüstung und Accessoires, die mit dem Radfahren in Verbindung stehen.

Den Erlös verwenden die christlichen Weltenbummler zusammen mit anderen Erlösen aus Arbeiten und Tätigkeiten, die sie im Vorfeld gegen kleines Geld und Spenden verrichten, für ihre Reisen zu den Weltjugendtagen. Gerade erst ist die Jugendgruppe um GdG-Leiter und Pfarrer Erik Pühringer wieder von den Azoren und aus Lissabon zurück, wo sie an den Wochen der Begegnung und dem eigentlichen Weltjugendtag mit Papst Franziskus in Portugal teilgenommen hatten.

Nur wenige Tage später empfingen Larissa Räuchle und Erik Pühringer stellvertretend für alle anderen Mechernicher Jugendlichen, die zu der frühen Stunde zur Schule gehen mussten, im Euskirchener Kreishaus den Jugendpreis der linksrheinischen Lions-Clubs zusammen mit der Schleidener Clara-Fey Schule für ihr soziales Engagement. Und zwar aus den Händen von Landrat Markus Ramers.

„Wir motivieren Menschen“

Beide Gruppen von Jugendlichen hatten bewiesen, dass man auch mit kleinen Hilfsprojekten Großes bewirken kann. Die Lions Clubs Brühl, Bergheim, Kerpen, Voreifel, Euskirchen-Veybach und Euskirchen-Nordeifel würdigen das Engagement mit ihrem gemeinsam ausgelobten Jugendpreis in Höhe von 1500 Euro. 1000 gingen an die Mechernicher Pfarrjugend, 500 ans „Clara-Fey“.

„Es ist immer wieder schön, zu beobachten, wie viele tolle Projekte uns Jahr für Jahr vorgestellt werden“, freute sich der „Botschafter“ der sechs Lions Clubs, Zone-Chairperson Heinz Dahlmann. Ziel der Lions sei es nicht, alles selbst zu machen oder immer nur das Scheckbuch zu zücken, so Dahlmann, sondern Menschen zu motivieren, sich für Umwelt und Gesellschaft einzusetzen.

Mit ihrem Rädermarkt machten die Mitglieder der Jugendgruppe der katholischen Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St.-Barbara in Mechernich auf sich aufmerksam. Räder, die nicht verkauft werden, verteilen die Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Stadt Mechernich an Bedürftige und Geflüchtete in der Stadt – oder aber, wie 2022, mit einem größeren Hilfskonvoi nach Sri Lanka.

Auch arbeitet die katholische Jugendgang um Erik Pühringer und Rebekka Narres an der Aufforstung des Kirchenwaldes. Unter Anleitung eines Försters werden abgestorbene Fichten durch neu gepflanzte Laubbäume ersetzt. Viel Motivationsarbeit habe man nicht leisten müssen, vielmehr sei die Initiative von den Jugendlichen selbst ausgegangen, lobte Pfarrer Erik Pühringer das Engagement: „Die Jugendlichen bringen viele Themen an und stecken damit wiederum Gleichaltrige an. Gemeinsam ist dann vieles möglich.“

Um auch in Zukunft derartige Projekte ermöglichen zu können, wurde die Mechernicher St.-Barbara-Jugendgruppe von den Lions Clubs mit einem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro zum Sieger des diesjährigen Jugendpreises gekürt. Als Zweitplatzierte mit einer Förderung von 500 Euro wurde die Schülerschaft der Schleidener Clara-Fey-Schule geehrt.

Sie engagiert sich bereits seit 2005 in der bundesweiten Schulkampagne „Aktion Tagwerk“. „Am Tag der Zeugniskonferenz, einem Tag, an dem die Schüler eigentlich schulfrei haben, arbeiten sie freiwillig, um Geld für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zu sammeln“, erklärte Projektkoordinatorin Stephanie Reuter.

15.000 Euro „abgerackert“

Ob beim Rasenmähen im großelterlichen Garten, beim Verkauf selbst gebackener Plätzchen oder mit der Aufführung eines Benefizkonzertes generieren die Jungen und Mädchen jährlich Spendengelder in Höhe von rund 15 000 Euro. Reuter: „Das Geld kommt unserem Kooperationspartner Misereor in Aachen und anderen von der Aktion Tagwerk unterstützten Projekten zugute.“

Angesichts dieser Erfolge fand auch Landrat Markus Ramers, der die Vergabe der Jugendpreis-Urkunden vornahm, nur lobende Worte für den Nachwuchs. „Es ist mir eine Freude, als Landrat dabei zu sein und die Motivation junger Menschen zu sehen, selbst aktiv zu werden und ihr Potenzial auszuschöpfen. Danke für dieses Engagement, aber auch für die Lions Clubs, die mit ihrer Förderung solche Projekte möglich machen.“

pp/Agentur ProfiPress