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Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Appelle für Demokratie und ein vereintes Europa von Kirche und Parteien in Mechernich
Mechernich – Die Lage ist vermutlich ernster denn je. Noch nie zuvor haben sich in seltener Einmütigkeit fünf der sechs Mechernicher Ratsparteien und die katholische Kirche vor einer Wahl gemneinsam und leidenschaftlich für den Erhalt der Demokratie, ein starkes vereintes Europa und gegen die sogenannte „Alternative für Deutschland“ (AfD) ausgesprochen.
Am Wochenende wurden in Mechernich Flyer einer Initiative „Für lebendige Demokratie - Gemeinsam gegen Rechts“ an die Haushalte verteilt, in denen sich CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und UWV für eine hohe Wahlbeteiligung und gegen Stimmen für die „AfD“ einsetzen.
In die gleiche Kerbe hieb Pfarrer Erik Pühringer, der Leiter des neu geschaffenen „Pastoralen Raumes St. Barbara Mechernich“ in einem Leitartikel des Pfarrbriefes. Er schreibt: „Im vergangenen Frühjahr haben die deutschen Bischöfe in seltener Einigkeit festgestellt, dass die AfD auf Grund ihrer antichristlichen Gesinnung für Katholiken nicht wählbar ist.“
Gott schließe keinen Menschen aus, wo hingegen die AfD aus „nationalen und religiösen Gründen“ Menschen ablehne und aus Deutschland ausweisen wolle: „Was sie nicht sagt, ist, wie sie ohne die vielen Menschen mit Migrationshintergrund unseren Lebensstandard sichern möchte, da schon jetzt viele Arbeitsplätze nicht besetzt werden können.
„AfD will spalten, wie in USA“
Letztlich sei die AfD nur in der Lage, unser Land zu spalten, wie es in den USA bereits geschehen sei, so Pühringer: „Aber ihre Methoden sind einfach zu durchschauen.“ Die „Alternative“, die keine solche sei, zersetze systematisch das Vertrauen der Menschen in die Demokratie, den freiheitlichen Rechtsstaat und die politischen Kräfte, die ihn gegen alle Schwierigkeiten zu verteidigen suchen.
„Frei wählen können nur 39 Prozent der Weltbevölkerung in 88 Ländern unserer Erde“, appelliert Pfarrer Pühringer: „Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und gehen Sie wählen. Protest an der Wahlurne ist nicht die Wahl einer extremistischen Partei, sondern die Abgabe einer ungültigen Stimme. Die extremistische Partei führt zu Chaos, die ungültige Stimme zeigt Ihr Interesse an der Wahl, erfordert eine Erklärung und sorgt daher für Nachdenken bei den Gewählten. Für mich ist Nichtwählen ein No-Go.“ Man solle von seinem Wahlrecht Gebrauch machen, frei und geheim, solange das möglich sei…
Auch die CDU baut auf den Widerstand der Bürger gegen rechte und undemokratische Tendenzen: „Wir müssen unser demokratisches Selbstverständnis, unsere freiheitlichen Grundwerte und unser Grundgesetz aufrechterhalten.“ Als Gründe, die Union zu wählen, zählt die Partei im gemeinsamen Flyer deren wirtschaftspolitische Kompetenz, sichere Arbeitsplätze, eine starke Polizei, bezahlbare Energie, die Stärkung der Familien, sichere Renten und die Stärkung des ländlichen Raumes auf.
Die Sozialdemokraten appellieren, ohne Demokratie gebe es kein Recht und keine Freiheit, Wahlen seien der Kern der Demokratie. Wer radikale wähle, müsse in Kauf nehmen, radikal regiert zu werden: „Ausgrenzung, Armut und soziale Unsicherheit spaltet die Gesellschaft und stärkt die Ränder und damit die Radikalen, im Moment vorrangig die AfD. Setzen Sie mit Ihrer Wahl ein Zeichen für soziale Gerechtigkeit und eine Gesellschaft, die sich um alle ihre Mitglieder kümmert.“
„Radikale setzen Welt in Flammen“
„Unsere Demokratie ist in allergrößter Gefahr“, betonen „Bündnis 90/Die Grünen“: „»Europa United« ist die Antwort auf »America First«“. In den USA hätten „Tech-Milliardäre“ die Macht übernommen, „sie leugnen den Klimawandel und setzen die Welt in Flammen“, heißt es wörtlich in Erinnerung an den „Hitlergruß“, den Tesla-Chef und Meinungsmacher Elon Musk nach der Ernennung Donald Trumps zum 47. Präsidenten der vereinigten Staaten vor aller Welt gezeigt habe.
Die FDP schreibt: „extremistische Parteien lassen nur eine, ihre Meinung gelten und lehnen andere, persönliche Meinungen ab und unterdrücken diese im wahrsten Sinne des Wortes.“ Die AfD scheine einfache Lösungen anzubieten, lehne dabei aber gleichzeitig die Werte einer freiheitlichen toleranten Gesellschaft ab. Die Liberalen setzten sich für einen starken Staat ein, aber nur dort, wo er auch benötigt wird: „nur dann hat jeder Mensch die Chance und die Möglichkeit, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte.“
Die „Unabhängige Wählervereinigung“ von Mechernich appelliert an die Bürger, sich nicht von den Wahlversprechen, sondern von den tatsächlichen Handlungen und Entscheidungen der Parteien und Politiker aus der jüngsten Vergangenheit leiten zu lassen: „Unterstützen Sie bei der Wahl weder links-, rechts- noch religiös extremer Organisationen.“
pp/Agentur ProfiPress