Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
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Das erste Exemplar für den ersten Bürger: Noch druckfrisch überreichte Autor Lucas Hamacher (Mitte) die nagelneue Dorfchronik zusammen mit Großvater Dieter Schröder (rechts) an Bürgermeister Hans-Peter Schick, der den 23-Jährigen zu den Recherchen über sein Heimatdorf Hostel ermutigt hatte. (c) Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Eine Dorfchronik für Hostel

Das erste Exemplar für den ersten Bürger: Noch druckfrisch überreichte Autor Lucas Hamacher (Mitte) die nagelneue Dorfchronik zusammen mit Großvater Dieter Schröder (rechts) an Bürgermeister Hans-Peter Schick, der den 23-Jährigen zu den Recherchen über sein Heimatdorf Hostel ermutigt hatte.
Datum:
Do. 9. Okt. 2025
Von:
Agnes Peters

Lucas Hamacher (23) brachte Heimatgeschichte aufs Papier – „Unterstützung vom ganzen Dorf“ – Kapellenspitze erklommen und in Archiven gestöbert

Mechernich-Hostel. Ein Dorf schreibt Geschichte – und ein junger Mann bringt sie zu Papier: Lucas Hamacher (23) hat eine umfassende Chronik über seinen Heimatort Hostel veröffentlicht. Entstanden ist das Werk in echter Gemeinschaftsarbeit, unterstützt nicht nur von seinem geschichtsbegeisterten Großvater Dieter Schröder, sondern auch von vielen Hostelerinnen und Hostelern, die Erinnerungen, Fotos und Geschichten aus den Familienarchiven beisteuerten. 

Alles begann vor rund anderthalb Jahren, als Lucas Hamacher ein Rundschreiben in sämtliche Briefkästen des kleinen Ortes warf. Darin bat er um alte Fotos, Anekdoten und Erinnerungen. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen. „So viele Leute haben in alten Kisten auf ihren Dachböden und in Kellern gekramt“, erzählt der 23-Jährige. „Was dabei zutage kam, hätte ich niemals erwartet.“ 

Historische Zeitungsberichte und Zeichnungen

Zum Beispiel? – Hamacher muss nicht lange überlegen: „Zum Beispiel die historische Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1931, über den hundertsten Geburtstag des Hostelers Wilhelm Züll – genannt ´Der ewige Züll´“. Hundertjährige habe es zu dieser Zeit nur selten gegeben. „Deshalb ist der Bericht über den alten Herrn in sämtlichen Gazetten des Landes erschienen.“ Welche Lebensweisheiten der „Ewige Züll“ anlässlich seiner Jubelfests der Presse erzählt haben soll: Auch das findet sich in der liebevoll zusammengestellten Chronik von Lucas Hamacher. 

Schon seit seiner Kindheit fühlt sich der junge Software-Entwickler, der ein Duales Studium im Bereich General Management absolviert hat, mit seinem Heimatdorf verbunden. Ob bei Dorffesten, im Theaterverein oder beim traditionellen Osterklappern – Lucas Hamacher war stets dabei. Heute engagiert er sich im Junggesellenverein, organisiert Martinszüge und Maifeste mit. Die Idee zur Chronik entstand, nachdem er vor zwei Jahren die Dorf-Website www.hostel-eifel.com aufgesetzt hatte. Die Flut an eingereichtem Material ließ ihn schnell erkennen: Hier steckt mehr als nur ein paar alte Geschichten – hier steckt das kollektive Gedächtnis eines ganzen Ortes.

Sein Opa Dieter Schröder, der sich seit Jahrzehnten mit Eifelmalern und Regionalgeschichte beschäftigt, ist begeistert vom hochwertigen und repräsentablen Ergebnis: „Die Chronik musste wirklich nur gedruckt werden – alles andere hat Lucas ganz alleine und mit großer Genauigkeit vorbereitet: Texte, Layout, Bildbearbeitung, Satz. Einfach stark.“

Auch Bürgermeister Hans-Peter Schick zeigt sich beeindruckt vom Engagement des jungen Autors: „Ich bin sehr froh, dass es junge Menschen wie Lucas gibt, die sich so intensiv mit der Geschichte ihrer Heimat befassen. Es ist wichtig, dass wir nicht vergessen, wie unsere Vorfahren gelebt und gewirkt haben.“ Zum Dank für die Unterstützung vonseiten der Stadt, war der erste Bürger Mechernichs denn auch der erste, dem Lucas Hamacher sein druckfrisches Erstlingswerk stolz überreichte. „Ich habe nicht vergessen, wie nett Sie mich damals ermutigt haben, als ich Sie fragte, ob ich das mit der Chronik wirklich anpacken soll. Ihre Worte haben mir Power gegeben.“ Bedanken möchte sich der 23-Jährige überdies auch beim Landschaftsverband Rheinland, beim Kreisarchiv sowie bei der Kreisbildstelle, die ihn bei seinen Recherchen tatkräftig unterstützt hätten. 

Sogar die Kapellenspitze hat er erklommen

Bei der Gestaltung der Titelseite hatte Lucas Hamacher die Qual der Wahl: „Aus der Fülle der mir zur Verfügung gestellten Fotografien und Gemälde habe ich mich schließlich für eine Zeichnung der Hosteler Kapelle St. Hubertus, angefertigt von Theo Wambach, entschieden.“ Die Dorfkapelle nehme immerhin auch einen breiten separaten Artikel in der Chronik ein. Um das hübsche Gotteshaus genauer unter die Lupe zu nehmen, ist der 23-Jährige eigens über steile Holzleitern bis hinauf in ihren Dachstuhl geklettert. „Ganz oben gibt es ein kleines Fensterchen. Die Aussicht von dort ist absolut irre!“ 

Das wussten wohl auch die alten Römer, die vor rund 2000 Jahren auf der Hosteler Höhe einen quadratischen Wachturm errichteten, um von dort aus einen ihrer wichtigsten Handelswege, nämlich die Via Agrippa von Köln nach Trier, im Blick zu haben. „Die ersten Dokumente diesbezüglich stammen aus dem Jahr 15 vor Christus“, weiß Lucas Hamacher aus seinen Recherchen, bei denen er zufällig auf eine alte römische Landkarte stieß, die er am PC nachzeichnete. „Aus diesem Grund entstand genau hier später auch eine beliebte Pferdewechsel-Station, aus der sich nach und nach unser kleiner Ort entwickelt hat.“ Heute besticht das 235 Einwohner zählende Hostel vor allem durch seine vielen, wunderbar erhaltenen, hübschen Fachwerkfassaden. 

Die blitzneue Dorfchronik zum Preis von 12 Euro umfasst in erster Auflage 300 Exemplare, und ist bei Lucas Hamacher erhältlich. Bestellungen nimmt er Dorfchriüber Telefon 0157/32 53 45 31 oder per Mail lucashamacher01@gmail.com entgegen. Von den Einnahmen möchte der junge Autor nicht einfach nur seine Auslagen für den Druck gedeckt wissen, sondern in einem noch etwas Gutes tun: „Zwei Euro pro verkauftem Buch werde ich an die Hilfsgruppe Eifel spenden.“

Offiziell vorgestellt wird die modern und optisch ansprechend gestaltete Chronik am Samstag, 11. Oktober, um 16 Uhr, bei Kaffee und Kuchen in der Dorfhalle Hostel. 

 


pp/Agentur ProfiPress

 

 

 

 

 

 

Dorfchronik Hostel 2025

Do. 9. Okt. 2025
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