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Sankt-Matthias-Pilgerbruderschaft Kommern machte sich nach 1987 zum 38. Mal auf Wallfahrt nach Trier und geriet in Hagel und Gewitter
Mechernich-Kommern – Über 30 Fußpilger machten sich dieses Jahr auf den viertägigen Weg von Kommern zum Apostelgrab des Heiligen Matthias in Trier, darunter fünf Jubilare, die die Wallfahrt bereits fünf- (Viola Wölk, Adelheid Beyenburg-Weidenfeld und Gerd Schlösser), zehn- (Frank Weiermann oder 20mal (Markus Holzheim) auf sich genommen haben.
Los gings am Donnerstag, 2. Mai, nach der heiligen Messe an St. Severinus. Etappenziel war Ripsdorf (Gemeinde Blankenheim), das die Pilger nach einem schweren Gewitter mit Starkregen und Hagel im Begleitbus erreichten. Die Frühmesse am anderen Morgen feierte der gebürtige Floisdorfer Andreas Züll mit der Gruppe. Er ist Pfarrer der Gemeinschaft der Gemeinden St. Matthias Blankenheim/Dahlem.
Frank Weiermann berichtet: „Bei strömendem Regen starteten wir danach über Basberg nach Kopp. Von Lissendorf aus meinte das Wetter es besser mit uns…“ In Basberg werden die Matthiaswallfahrer vom Greesberg seit vielen Jahren von Freunden im Dorfgemeinschaftshaus bewirtet. „Solche Freundschaften bereichern unsere Gemeinschaft und sind unersetzlich“, so Brudermeisterin Karin Pilzecker.
Die dritte Etappe führte von Kopp über Neuheilenbach zur Burg Ramstein bei Kordel. Von dort ging es am Sonntag, 5. Mai, auf die letzten Kilometer über den Berg und entlang der Mosel bis zur Benediktinerabtei St. Matthias. Zeitgleich kamen die Buspilger aus der Stadt Mechernich in Trier an.
Axt und Hirtenstab
Gemeinsam mit zwei weiteren Bruderschaften zogen die Gläubigen aus der Stadt Mechernich zum Grab des Heiligen Apostels Matthias ein. Die Erstpilger erhielten ihre Silbermedaillen, auf denen ein Zitat aus dem Johannesevangelium („Ihr, meine Freunde, unser Leben“) sowie Axt und Hirtenstab als Insignien des „nachgewählten“ Apostels Matthias zu finden sind.
Seine Gebeine kamen durch die römische Kaiserin Helena, die Mutter Konstantins, aus Palästina nach Trier, die an der Mosel die erste Christengemeinde auf heute deutschem Boden gegründet haben soll. Der Schriftgelehrte Matthias wurde nach dem Tode von Judas Iskariot, der Jesus verraten hatte, ins Apostelgremium nachnominiert. Und zwar per Losentschied gegen den Jünger Joseph Barnabas.
Sein Grab in Trier ist die einzige Ruhestätte eines der engsten Freunde Jesu nördlich der Alpen. Die Pilgerwege nach Trier führen schwerpunktmäßig durchs gesamte Rheinland, vor allem vom Niederrhein an die Mosel. Die ältesten Bruderschaften ziehen seit der Mitte des 12. Jahrhunderts zum Apostelgrab. Die Sankt-Matthias-Bruderschaft Kommern pilgert seit 38 Jahren.
Walter Schäfer 38mal dabei
Nach der heiligen Messe in der Basilika St. Matthias fuhren die Fußpilger zusammen mit den Buspilgern über Ripsdorf zurück nach Kommern. Frank Weiermann berichtet: „Am Ortseingang wurden wir von Diakon Sven Clouth, Musikern, sowie Freunden und Familien empfangen. Gemeinsam zogen wir durch den Ort zur Pfarrkirche St. Severinus, wo wir noch eine Andacht gefeiert haben. Unsere Brudermeisterin, Karin Pilzecker, und ihr Stellvertreter Markus Holzheim verabschiedeten uns am Ende.“ Bei sämtlichen 38 Wallfahrten seit 1987 war Walter Schäfer aus Kommern mit dabei.
pp/Agentur ProfiPress