Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
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Leitwort August 2023

Veränderungen in Kirche

Wechsel (c) Gerd Altmann auf Pixabay
Datum:
Fr. 21. Juli 2023
Von:
Agnes Peters

Kaum etwas polarisiert zur Zeit in der Kirche mehr als Veränderungen und Veränderungsprozesse wie der synodale Weg der deutschen Kirche oder „Heute-bei-Dir“ in unserem Bistum. Fast allen ist klar, dass die Kirche keine Zukunft hat, wenn sich nichts verändert. Doch wie sieht dann die nötige Veränderung aus? Für die einen ist es eine Rückbesinnung auf über Jahrhunderte gewachsene Traditionen und Formen der Kirche. Für andere ist es die Suche nach Formen, wie Kirche und Glaube in Zukunft gelebt werden kann. Beides scheint sich gegenseitig auszuschließen und erzeugt so Spannungen bis hin zu Spaltungen.

 


Ich weiß nicht, wie diese Problemsituation zu lösen ist. Mein Eindruck ist, dass beide Positionen gute Ansätze haben und berechtigt sind. Eine Rückbesinnung auf das Fundament unseres Glaubens, auf das Wort Gottes in der Bibel, sowie die Tradition – die Ausgestaltungen vom antiken Apostelkonzil bis zum 2. Vatikanischen Konzil – halte ich für sinnvoll. Denn nur eine überaus aufwendige Statik könnte dann einem Bau Stabilität geben, wenn er (zu) weit über das Fundament hinaus gebaut wird. Gleichzeitig ist es für mich notwendig, (einigermaßen) realistisch in die Zukunft zu schauen und zu überlegen, wie die Frohe Botschaft, das Wort Gottes, in 5, 10 oder 15 Jahren weitergegeben und gelebt werden kann. Mit beiden Positionen ist dann die Frage verbunden, was das für Kirche heißt.

 


Der Rückblick zeigt mir, dass Kirche die Gemeinschaft der Glaubenden ist, in der das Wort Gottes verkündet und gelebt wird. Das Amt in dieser Gemeinschaft der Glaubenden war und ist ein Dienstamt, wie es Jesus beim letzten Abendmahl formulierte. Es soll der Gemeinschaft dienen, in dem es das Wort Gottes verkündet, die Leiter der Gemeinde stärkt und an die Botschaft Jesu erinnert, sich um die Einheit aller trotz ihrer Unterschiedlichkeit bemüht und in Vertretung Jesu die Sakramente als Zeichen des Heil spendet. Der Blick in die Gegenwart zeigt, dass die derzeitige Amtskirche in Deutschland vielfach das Dienstamt gegen ein Machtamt ausgetauscht, die Gemeinschaft aller Glaubenden aufgegeben hat und mit Blick auf die Amtsträger in wenigen Jahren am Ende ist. Eine Kirche der Zukunft ist für mich daher nur möglich, wenn die Gemeinschaft der Glaubenden neu in den Mittelpunkt gerät, die gemeinsam das Wort Gottes hört und dann in ihrer Unterschiedlichkeit versucht, gemeinsam einen Weg zu finden, wie das Gehörte gelebt werden kann. 

 


Doch was heißt das für unsere GdG St. Barbara Mechernich jetzt? Wir befinden uns mitten in der Umbruchsituation. Das Alte ist uns allen vertraut und lieb. Und doch müssen wir ehrlich sagen, dass Kirche heute nicht mehr so ist, wie die Kirche unserer Kindheit vor 20, 30 oder 40 Jahren. Inhalte und Formen sind noch so wie früher, aber die Zahlen und das Alter der Gottesdienstbesucherinnen und Besucher und der Hauptamtlichen hat sich deutlich verändert. Und das nicht zum Positiven. Das Neue kennen wir nicht, es bereitet uns Sorgen und Ängste und stößt zunächst auf Ablehnung. Nein, es soll bitte alles so sein (und bleiben) wie früher! Kein Wunder, dass dann alle Versuche, neue Wege hin zu einer Gemeinschaft der Glaubenden auszuprobieren, auf Widerstand stoßen. Noch haben wir fast 5 Jahre zum Ausprobieren, mit der Strukturveränderung und den pastoralen Räumen zum 1.1.2028 sollten wir klar haben, was für uns wichtig ist und wie es weitergehen soll in unserer Gemeinschaft – in unseren Gemeinschaften der Glaubenden.

 


Wie kann Gemeinschaft der Glaubenden neu entstehen? Vielleicht durch die veränderte Vorbereitung der Kinder auf die Tauferinnerung und die Kommunion in den Familien, der kleinsten Form der Gemeinschaft. Vielleicht durch neue Ideen und gemeinsame Interessen von Menschen in einem Ort oder in der GdG, die sie selber ausprobieren oder mit Unterstützung durch uns Hauptamtliche versuchen. Nicht immer muss alles sofort perfekt sein. 

Out of church kann Mut machen. Es war ein schönes Fest, eine vielfältige lebendige Gemeinschaft, die Lust und Spaß auf eine Wiederholung macht. Dann womöglich an einem anderen Ort mit anderen Schwachstellen, denn wir sind nicht perfekt sondern Lernende und wollen es auch bleiben. Und nur als Lernende hören wir einander zu und können uns in unserem Glauben durch die vielfältigen Ideen und Meinungen bereichern. So entsteht und wächst die Gemeinschaft der Glaubenden, die Kirche der Zukunft. Ihr Erik Pühringer, Pfr.