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Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
März - eine nichtssagende und seltsame Überschrift für einen Leitartikel – keine Frage. Mir ist einfach keine bessere eingefallen, denn „März“ ist vielseitiger, als es auf den ersten Blick zu sein scheint. Der März ist nicht nur Name eines Monats. März bedeutet, dass der Frühling beginnt und sich überall neues Leben zeigt. Und im März werden die Uhren auf die Sommerzeit umgestellt. Bis auf ganz seltene Fälle liegt der März ganz in der Fastenzeit. All das kann in der Überschrift mitschwingen.
Die Umstellung der Uhren am letzten Sonntag im März ist eine kleine Zeitveränderung oder Zeitverschiebung. Morgens ist es wieder dunkel, abends dafür länger hell. Die kleine Verschiebung um eine Stunde sorgt bei vielen Menschen in den ersten Tagen und Wochen danach für so manche Probleme, denn die Umstellung hat Auswirkungen auf Arbeitsabläufe, unser Wohlempfinden und unseren Körper. Es braucht seine Zeit, bis wir uns wieder an die neue Zeit gewöhnt haben.
Eine solche Umstellung, mehr noch, eine Zeitenwende, will auch die Fastenzeit sein. Der Aufruf Jesu zu Beginn der Fastenzeit „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15) macht dies deutlich. Mit ihm beginnt eine neue Zeit. Das können wir deutlich erkennen, wenn wir umkehren und uns Gott zuwenden, ihn (wieder/neu) in den Blick nehmen. Wir dürfen hören und erfahren, dass Gott uns Menschen nicht verurteilt sondern im Gegenteil mit seiner unendlichen und unfassbaren Liebe aus allen Ängsten befreien will. Bis zum Ende der Osternacht wird uns dieses Handeln Gottes aufgezeigt und vor Augen geführt.
In diesem Jahr lade ich Sie ein, Gott in den Blick zu nehmen und neu zu entdecken. Durch die Frühschichten in Kallmuth können Sie einen Gedanken mit in den Tag nehmen, der ihnen die Augen öffnen kann für Gott und sein Handeln in unserem Leben. Sie können besonders am Schmerzensfreitag hören, dass wir Gott vertrauen dürfen, weil er alles zum Guten wendet. Bei den diversen Kreuzwegen können Sie entdecken, wie groß Gottes Liebe zu uns Menschen ist. Bußandacht und Beichte laden Sie ein, das Leben neu zu beginnen, befreit von den bisherigen Fehlern, von Schuld und Sünde. Schließlich enthüllen die Lesungen der Osternacht Gottes Handeln durch die Geschichte und bereiten den Moment des absoluten Heils vor, die Auferstehung von den Toten.Und das sind nur einige Möglichkeiten, wie Sie und ich die Zeitenwende erleben können, die Gott uns geschenkt hat und die die Fastenzeit uns anbietet und ermöglicht.
Es liegt an uns, an mir und Ihnen, wie wir dieses Angebot der Fastenzeit nutzen wollen. „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ - das gilt auch uns. Wenn wir das Angebot der Fastenzeit annehmen und dem Aufruf Jesu folgen, dann kann aus unserem Erleben und Handeln etwas Neues entstehen. Dann können wir manches, was uns gefangen nimmt, bedrückt und belastet, loslassen und zu neuer Lebendigkeit aufbrechen. Dann verändert sich so manches in unserem Leben - nicht nur die Zeit. So kann Frühling werden für uns und unsere Gemeinschaft, für unsere Kirche, und neues Leben entstehen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir einen neues Leben schenkenden März.
Ihr Erik Pühringer, Pfarrer