



© Christian Schmitt in Pfarbriefservice.de
Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Jedes Jahr Ende Oktober feiern wir den Weltmissionssonntag. Gerne denken wir dann an die fernen Länder, die in vergangenen Jahrhunderten von Europa aus missioniert worden sind. Wir denken auch an die Geschwister Roggendorf, die von Mechernich aus nach Japan, Indien, Pakistan und Brasilien gegangen sind, dort den christlichen Glauben vorgelebt und weitergegeben haben. So sind sie zu Missionaren geworden.Nur ganz selten denken wir in Verbindung mit dem Weltmissionssonntag an uns. Ja, auch wir sind aufgerufen, unseren Glauben weiterzugeben, missionarisch zu leben. Heute heißt das, mit anderen Menschen ins Gespräch kommen und ihnen den eigenen Glauben als eine Antwort auf die vielen Fragen des Lebens vorschlagen und anbieten. Im Gegensatz zu den Missionaren der Vergangenheit soll nun jeder und jede in Freiheit entscheiden dürfen, ob sie oder er unseren Glauben annehmen will oder nicht. Doch trauen wir uns, dieses Angebot zu machen? Was können wir denn anbieten? Nein, wir trauen uns meist nicht. „Missionieren sollen die, die es gelernt haben.“ Ich halte das für eine absolut nachvollziehbare Aussage, verständlich und berechtigt. Und gleichzeitig gilt dennoch der Auftrag Jesu uns allen, “geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Mt 28,19-20. Wie lässt sich beides zusammenbringen?
Ich glaube, der Widerspruch lässt sich nur auflösen, wenn die Frage davor gelöst wird. „Was können wir denn anbieten?“
Diese Frage verweist auf eine weitere Dimension des Weltmissionssonntags, die wir gerne übersehen. Weltmissionssonntag bedeutet nämlich auch, dass wir auf unseren eigenen Glauben schauen und uns missionieren, indem wir noch einmal neu auf das Evangelium schauen, miteinander ins Gespräch kommen, uns von anderen ihren Glauben erzählen lassen und ihnen unseren erzählen. Und missionieren kann auch heißen, uns noch einmal die zentrale Aussage des Glaubens ins Gedächtnis rufen, sie vertiefen und ihre Bedeutung für unser Leben neu entdecken. Und schließlich kann es auch heißen, neugierig zu werden und zu machen, Gemeinschaft zu wecken, zu erfahren und zu erleben, und dabei zu erkennen, dass ich schon jetzt oft viel mehr missionarisch wirke, als ich es vermute und mir zutraue.
Weltmissionssonntag 2023 heißt für mich,
Ihnen Angebote zu machen, den eigenen Glauben neu zu entdecken.
mit Ihnen über den Glauben ins Gespräch zu kommen.
mich von Ihnen und Ihrem Glauben beschenken zu lassen.
neu missionarisch Kirche zu werden.
In den kommenden Monaten hoffe ich, entsprechende Angebote und Formate gemeinsam mit den anderen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ihnen vorschlagen und ermöglichen zu können oder von Ihnen und Euch vorgeschlagen und gezeigt bekommen.
Und vielleicht gelingt es uns ja dann, gegenseitig voneinander lernend neu missionarische Kirche zu werden als Gemeinschaft der Glaubenden, die lebendig und vielfältig, offen und einladend ist für alle. Versuchen wir es doch mal, es könnte sich lohnen.
Ihr Erik Pühringer, Pfr.