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Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Pfarrer Pühringer beantragte beim Aachener Bischof die Zusammenlegung von 14 bisher selbstständigen Pfarrgemeinden - Wird die „Alte Kirche“ auf dem Mechernicher Johannesberg das neue geistliche und liturgische Zentrum? – „Vermögen wird nicht angetastet“
Mechernich – Die 14 zur Zeit noch selbstständigen Pfarrgemeinden im zum Bistum Aachen gehörenden Teil der Stadt Mechernich sollen ihre kirchenrechtliche Selbstständigkeit verlieren und nur noch eine einzige Pfarrgemeinde bilden. Das hat die Vollversammlung des neuen „Pastoralen Raumes“, der früheren „Gemeinschaft der Gemeinden“ St. Barbara (GdG), bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen mehrheitlich beschlossen.
Pfarrer Erik Pühringer, der Leiter dieses pastoralen Raumes, hat in diesen Tagen einen entsprechenden Antrag auf Fusion der Pfarrgemeinden Sankt Agnes Bleibuir, St. Andreas Glehn, St. Georg Kallmuth, St. Goar Harzheim, Sankt Johannes Baptist Mechernich, Sankt Lambertus Holzheim, St. Martin Eicks, Sankt Pankratius Floisdorf, Sankt Peter Berg, Sankt Cyriakus Weyer, Sankt Willibrord Nöthen, Sankt Margaretha Vussem/Breitenbenden, Sankt Rochus Strempt und St. Wendelinus Eiserfey an den Aachener Diözesanbischof Dr. Helmut Dieser gestellt.
Kaum noch Kandidaten gefunden
Damit ist die Bildung einer einzigen Pfarrgemeinde in die Wege geleitet. Als neue zentrale Pfarrkirche ist die Alte Kirche von Mechernich im Gespräch. Bei den jüngsten Wahlen zu Pfarreiräten sowie einem zentralen GdG-Rat hatten sich kaum noch Christen bereitgefunden, sich aufstellen zu lassen und entsprechende Ämter zu übernehmen.
Das Internetlexikon „Wikipedia“ notiert zu solchen Fusionen von Pfarrgemeinden: „Als Pfarrfusion oder Pfarreifusion wird der Zusammenschluss zweier oder mehrerer Pfarreien samt deren Vermögen in der Weise verstanden, dass wenigstens eine ihre wirtschaftliche und rechtliche Selbständigkeit aufgibt. Der Begriff wurde analog zur Bezeichnung Fusion in der Wirtschaft gebildet.“
Im Falle Mechernich, betont Pastor Pühringer, sei keine solche wirtschaftliche, sondern lediglich eine organisatorische pastorale Zusammenlegung verbunden. Die konkordatsrechtlich verbriefte wirtschaftliche Eigenständigkeit und das Vermögen der 14 Pfarreien bleibe unangetastet.
Wikipedia schreibt: „Sinn der Fusion ist die Verbesserung der pastoralen und personellen Voraussetzungen für eine den gegenwärtigen und zukünftigen Bedingungen der Seelsorge entsprechende lokale kirchliche Struktur. Dabei wird angestrebt, örtliche, pastorale und personelle Synergien zur optimalen Nutzung durch die Betroffenen zusammenzuführen und die Verwaltung der Pfarreien nicht nur in betriebswirtschaftlichem Sinn rationeller zu organisieren.“
Im März-Pfarrbrief des neuen „Pastoralen Raumes“ ruft Pfarrer Pühringer die katholischen Christen im südlichen Mechernicher Stadtgebiet trotz sinkender Kirchensteuereinnahmen, Priestermangel, Kirchenaustritten und desolater gesellschaftlicher Gesamtstimmung gegen die Kirchen zur Hoffnung auf.
„Ecclesia semper reformanda“
Dabei verweist er auf den Osterglauben, Auferstehung und Neubeginn. Auch die Kirche habe sich durch die Jahrhunderte immer wieder veränderten Verhältnissen anpassen müssen und sich stets selbst aus dem Glauben an Christus heraus erneuert. Nicht umsonst sei der Satz „Ecclesia semper reformanda“ Teil der katholischen „DNA“.
Über 50 kirchliche Gruppierungen und Vereinigungen hätten sich inzwischen dem „Pastoralen Raum“ angeschlossen, „fünfmal so viel wie es vor vier Jahren Kandidaten für die Räte gab“, schreibt der Pfarrer. Ihre erneute Vollversammlung sei für die Jahresmitte geplant.
Diese Entwicklung, behauptet Erik Pühringer, „widerlegt diejenigen, die ständig ihre Bedenken und Untergangsszenarien vortragen. Es sind Zeichen der Hoffnung. Die neuen Strukturen ermöglichen andere Formen des Ehrenamtes und der Mitwirkung in Kirche, die das Potenzial haben, eine lebendige und vielfältige Gemeinschaft der Glaubenden auch und gerade auch in Zukunft zu ermöglichen.“
Die neue und einzige Pfarrei im Aachener Teil der Stadt Mechernich wird vom gleichen hauptamtlichen Personal betreut, wie die frühere GdG. Statt der 16 früheren amtlichen Siegel beispielsweise für Taufen und Eheschließungen gibt es für die neue Pfarrei nur noch einen Stempel. Erik Pühringer: Auch die Bücher für Taufen, Trauungen, Firmungen oder Wiedereintritte sowie das Sterberegister, die es in jeder der 14 Pfarreien gibt, werden nun zu einem Buch für die neue Pfarrgemeinde.
pp/Agentur ProfiPress