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Begeisterung beim Dreikönigskonzert im Mechernicher Rathaus zugunsten der Langzeitpflege der Communio in Christo - Prof. Benjamin Bergmann und seine Mainzer Musici spielten Bach, Dvorak, Grieg, De Sarasate und Johann Strauss jr.
Ovationen für die Musici
Begeisterung beim Dreikönigskonzert im Mechernicher Rathaus zugunsten der Langzeitpflege der Communio in Christo - Prof. Benjamin Bergmann und seine Mainzer Musici spielten Bach, Dvorak, Grieg, De Sarasate und Johann Strauss jr.
Mechernich – In der Öffentlichkeit weniger bekannt als das Hospiz „Stella Maris“ des Sozialwerks der Communio in Christo sei deren Langzeitpflegeeinrichtung in Mechernich mit mehr als hundert schwerstpflegebedürftigen und zum Teil noch sehr jungen Menschen, so Norbert Arnold, der Geschäftsführer.
Er sagte es beim vierten klassischen Dreikönigskonzert der „Mainzer Musici“ unter Professor Benjamin Bergmann am Samstagabend im großen Ratssaal der Mechernicher Stadtverwaltung vor wiederum ausverkauftem Haus. Gleichwohl seien die Pflegebedürftigen und die Langzeitpflegeeinrichtung Communio in Christo auf öffentliche Wahrnehmung und Unterstützung angewiesen, so Norbert Arnold.
Ihren Teil für Anerkennung und Lobby des Ordo Communionis in Christo und seines Sozialwerks leistet das Nachwuchs-Streichorchester aus der rhein-landpfälzischen Landeshauptstadt seit 2018. Wegen Corona sind die für 2021 und 2022 geplanten Gastspiele des Orchesters der Johannes-Gutenberg-Universität zwar ausgefallen.
Aber 2023 gelang es der Communio wieder mit Unterstützung des Rotary-Clubs Mainz-Churmeyntz um Professor Paul Georg Knappstein, einem Freund des bei der Communio in Christo tätigen Schönstatt-Paters Rudolf Ammann, die „Mainzer Musici“ nach Mechernich zu verpflichten. Die mit der Communio freundschaftlich verbundene Verwaltungsspitze habe das Stadtparlament einmal mehr herzlich gerne als Konzertsaal zur Verfügung gestellt, so Norbert Arnold.
Aus der Prärie nach Skandinavien
Das Streichensemble von Prof. Benjamin Bergmann zog sein Publikum mit bekannten Melodien in seinen Bann: Johann Sebastian Bachs Konzert für drei Soloviolinen und Orchester BWV 1064 bildete dabei gleichsam die Ouvertüre in einen mit stehenden Ovationen und „Da capo“-Forderungen endenden Abend.
Teil 2, das „Amerikanische Streichquartett“ A-Dur op.98, aus der Feder Antonin Dvoráks stammt aus der Epoche des tschechischen Komponisten als künstlerischer Direktor des Konservatoriums in New York, in der er auch seine 9. Symphonie „Aus der neuen Welt“ schrieb: Wehmütige Klänge wie aus den Weiten der Prärie, mit denen man jeden Edelwestern musikalisch unterlegen könnte…
Die musikalische Reise Bergmanns und seines Ensembles entführte das Publikum gegen Ende des ersten Konzertteils nach Skandinavien, das Edvard Grieg mit seinen Kompositionen treffender beschrieben haben soll, als es jeder Dichter getan haben könnte.
Es erklang seine fünfsätzige Suite im alten Stil, „Aus Holbergs Zeit“ (norwegisch Fra Holbergs tid), eine musikalische Hommage an den Poeten Ludvig Baron Holberg, die Edvard Grieg 1884 ursprünglich als Klavierwerk komponierte, die aber in einer von Grieg selbst geschriebenen Version für Streichorchester weitaus bekannter wurde.
Im Dreivierteltakt ging es nach der Pause weiter, zunächst mit einem Ohrwurm, Johann Strauss jr.‘ „Donau-Walzer“, dann, weitaus temperamentvoller, mit Pablo de Sarasates Konzertfantasie op 25 über Bizets Oper Carmen. Der Komponist gilt als der Inbegriff mediterraner Geigenvirtuosen im späten 19. Jahrhundert. Ein von Kastagnetten begleitetes leidenschaftliches Feuerwerk der Töne, bei dem sich die Solistin Gufeng Wu in höchste Töne wagte – und donnernden Applaus erntete.
Zum durch die Bank hochtalentierten Ensemble gehörten diesmal Benjamin Bergmann himself, die genannte Gufeng Wu, Friederike Kampick, Shaobo Zhang, Ashley Bartel, Maya Fabry, Soyun Kwon, Hyaeyoon Lee und Evnike Kammenos an den Violinen, Laila Angulo Hammes und Jinsil Muschinski-Choi (Viola), Zsu-Wen Wang und Chaerin Seo (Viloncello) sowie Yeosehp Ahn (Kontrabass).
Beim ersten Dreikönigskonzert 2018 hatte das junge Orchester mit Musikstudenten der Johannes-Gutenberg-Universität erstmals bei einem Benefizkonzert für die Langzeitpflegeeinrichtung der Communio in Christo vor einem restlos begeisterten Auditorium seine musikalische Visitenkarte abgegeben. Und damit die Tradition Mechernicher „Dreikönigs-Klassikkonzerte“ begründet, wie Communio-Geschäftsführer Norbert Arnold schon damals bei der Premiere gehofft hatte.
Auch für 2024 wieder zugesagt
Der Wunsch scheint sich trotz Pandemieunterbrechung langfristig zu erfüllen, Denn Professor Benjamin Bergmann sagte beim Schlusswort auf Bitten der Pflegeeinrichtungsleiterin Sonja Plönnes bereits am Samstag zu, auch 2024 wieder mit seinen „Mainzer Musici“ an den Mechernicher Bleiberg zu kommen.
Die über hundert Bewohner der Langzeitpflege sind im Durchschnitt erst 40 Jahre alt, viele Koma- und Wachkoma-Patienten darunter, viele Beatmungspflichtige, Menschen mit sehr seltenen, zum Teil hochinfektiösen und solche mit neurologischen Krankheiten, die bei der Communio liebevoll gepflegt und professionell betreut werden von rund 300 Beschäftigten.
An der Spitze des Ordo Communionis in Christo steht seit September der indische Generalsuperior Jaison Thazhathil, der den am 17. Januar 2022 verstorbenen Oberen Karl-Heinz Haus durch Wahl der Mitglieder ablöste. Auch Father Jaison und sein Stellvertreter, Diakon Manfred Lang, waren beim Dreikönigskonzert voll des Lobes. „Die Communio gehört zu Mechernich“, konstatierte Geschäftsführer Norbert Arnold.
pp/Agentur ProfiPress