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Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Herzlich willkommen im Pastoralen Raum Mechernich
Vierte Vollversammlung der „Orte von Kirche“ im Pastoralen Raum Mechernich favorisiert kombiniertes Wahlverfahren – Präsentation beim Stadtfest „50 Jahre Mechernich“ geplant
Mechernich – Knapp 40 Vertreterinnen und Vertreter aus den mittlerweile 54 „Orten von Kirche“ im Pastoralen Raum Mechernich kamen am vergangenen Freitag im Johanneshaus zur vierten Vollversammlung zusammen. Im Mittelpunkt standen Überlegungen zur praktischen Umsetzung der Wahlordnung des Aachener Bischofs Dr. Helmut Dieser für die Bildung eines „Rates des Pastoralen Raumes“.
Die Vollversammlung der unterschiedlichsten kirchlichen und kirchennahen Gruppierungen sprach sich noch nicht endgültig für ein Wahlmodell aus, favorisierte aber ein kombiniertes Verfahren. Vorgesehen ist eine Liste mit Kandidatinnen und Kandidaten aus der Mitte der Vollversammlung, ergänzt um weitere Personen, die gezielt in den einzelnen Dörfern und Pfarreien angesprochen werden sollen. Diese örtlichen Vorschläge sollen in den kommenden Monaten gesammelt werden.
„Rat auf Probe“ gebildet
Um die Rolle und Arbeitsweise des künftigen Rates bereits im Vorfeld erproben zu können, setzte die Vollversammlung probeweise einen ersten „Rat des Pastoralen Raumes“ ein. Dieser soll herausfinden, welche Aufgaben der Rat künftig übernehmen kann – und welche Themen besser in der Vollversammlung selbst behandelt werden. „Wir wollen in der Praxis lernen, was der Rat leisten soll“, sagte Pfarrer Erik Pühringer, der die Sitzung gemeinsam mit Pastoralreferentin Linda Schmitt-Thees leitete.
Pühringer und Ute Stolz, Regionalgeschäftsführerin des Caritasverbands, verglichen das Modell in Mechernich mit dem Zusammenspiel von Parlament und Regierung: Die Vollversammlung verstehe sich als Austausch- und Diskussionsforum aller kirchlichen Gruppierungen – der Rat dagegen könne konkrete Entscheidungs- und Steuerungsaufgaben übernehmen. Einig war man sich darüber, dass die Vollversammlung in ihrer jetzigen Form als Plattform für den Dialog unbedingt erhalten bleiben soll.
Neben den strukturellen Fragen ging es auch um die Außendarstellung: Der Pastorale Raum will sich beim Mechernicher Stadtfest am 10. August präsentieren. Insbesondere die jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vollversammlung brachten kreative Ideen ein – etwa eine große Karte, die die „Orte von Kirche“ visualisiert, oder digitale Formate mit QR-Codes, die zur weiteren Information oder zur Mitmachplattform führen.
Dem „Rat auf Probe“ gehören bis zu den im November erwarteten Wahlen Sonja Polte, Lena Ingenillem, Heinz-Peter Drügh, Georg Schürmann und Gerd Schramm an.
14 Gemeinden, eine Pfarrei
Ein Rückblick auf die ersten drei Vollversammlungen: Mit der vierten Versammlung setzt der Pastorale Raum Mechernich einen Prozess fort, der bereits im Frühjahr 2023 begann. In der ersten Vollversammlung im Mai 2024 stand die Bestandsaufnahme im Mittelpunkt: Wer sind wir, was ist ein „Ort von Kirche“ und wie sieht die Realität kirchlichen Lebens im Raum Mechernich heute aus?
Vielfalt wurde dabei sichtbar: Kirchenchöre, Gebetsgemeinschaften, Jugendgruppen, Caritas, Kindergarten, Jugendzentrum, Communio in Christo mit Sozialwerk, Kapellenvereine, Familienmesskreis, Hüttenzauber, Camp St. Agnes und viele andere mehr.
Die zweite Vollversammlung im Oktober 2024 diente der thematischen Vertiefung. In offenen Diskussionsrunden wurden Chancen, Herausforderungen und Bedürfnisse der einzelnen Gruppen gesammelt. Ein zentrales Ergebnis: Der Wunsch nach besserer Vernetzung und einem transparenten Mitwirkungsgremium wurde deutlich formuliert.
Die dritte Versammlung im März 2025 beschäftigte sich intensiv mit den Leitlinien und Zielvorstellungen für den entstehenden Pastoralen Raum. 52 Vertreter/innen aus verschiedenen Orten von Kirche beschlossen mehrheitlich: Die bisherigen 14 Pfarrgemeinden im Mechernicher Raum sollen zu einer einzigen Pfarrgemeinde fusioniert werden – der Leitende Pfarrer Erik Pühringer soll einen entsprechenden Antrag dazu an das Bistum Aachen stellen.
Dabei wurde erstmals auch die Idee eines gemeinsamen Rates konkret diskutiert. Auch wurde die Struktur der Vollversammlung gestärkt und das Ziel formuliert, den Raum Mechernich als geistlich und sozial aktiven Ort sichtbar zu machen. Mit der Einsetzung eines „Rates auf Probe“ und der geplanten öffentlichen Präsenz beim Stadtfest geht der Pastorale Raum nun erste konkrete Schritte in Richtung gelebter Synodalität.
pp/Agentur ProfiPress