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Pater Wieslaw Kaczor (Steinfeld) zog beim Schmerzensfreitag Parallelen zwischen der Pieta von Kallmuth mit Maria und dem getöteten Christus im Schoß und Ljudmila Nawalnaja, der Mutter von Alexej Nawalny - Zahlreiche Pilger bei der Wallfahrt 2024 – Chorgemeinschaft Kallmuth/Weyer unter Stefan Weingartz, Rhythmuschor „Kakus Vokale“ um Uli Schneider und die Organisten Stefan Weingartz und Thomas Müller sorgten für Musik – Kallmuther, Kalenberger und Lorbacher Frauen bewirteten die Pilger im Bürgerhaus
Mechernich-Kallmuth - Parallelen zwischen der im Gnadenbild von Kallmuth verehrten Gottesmutter Maria mit dem getöteten Christus auf dem Schoß und Ljudmila Nawalnaja, der Mutter von Alexej Nawalny, die wochenlang um die Herausgabe des Leichnams ihres Sohnes kämpfte, zog Pater Wieslaw Kaczor SDS, der Pfarrer von Steinfeld, Regionalvikar und Festprediger bei der diesjährigen Wallfahrt Hunderter Gläubiger am Schmerzensfreitag nach Kallmuth.
„Es ist seltsam, aber es besteht selbst im Erwachsenenalter eine so starke Beziehung zwischen Mutter und Kind, als ob das Leben an den Ort drängt, von dem es ausgegangen ist, im Schoß der Mutter…“, so Pater Wieslaw in einer bewegenden Ansprache. Er mahnte in dem gemeinsam mit Pfarrer Jaimson Mathew und Diakon Manfred Lang von der Communio in Christo gefeierten Gottesdienst: „Hinter jedem Getöteten steht seine Mutter.“ Das Motto des Wallfahrtstages war „Maria, der Königin des Friedens“ gewidmet.
„Friedensgebete notwendig“
„Das Gebet um Frieden ist nahezu eine Notwendigkeit, die sich aus dem Ukrainekrieg, dem unaufhörlichen Töten und Getöteten-Werden in Israel und im Gazastreifen und weltweiten Konflikten und Kriegen für die diesjährige Wallfahrt aufdrängte“, hatte der Wallfahrtsausschuss mit Isolde Frings, Gerhard Mayr-Reineke, Gerd Schramm, Hubert Hufschmied und Diakon Manfred Lang im Vorfeld vorgeschlagen.
Der Pilgertag in der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Georg begann vergangenen Freitag bereits um 8.30 Uhr mit einem gutbesuchten Morgengottesdienst, den Pater Elisas OSB vom Kloster Maria Laach zelebrierte, der 1966 in Kallmuth als Karl-Heinz Stoffels geboren worden war. Der Psalm 34 mit dem berühmten Satz „Suche den Frieden und jage ihm nach“ diente Pater Elias als Hilfestellung, dass uns Friede, auch mit uns selbst und den Mitmenschen, nicht zufällig und ohne Zutun in den Schoß fällt, sondern, dass wir aktiv etwas dafür tun müssen.
Krieg in sozialen Medien und im Verkehr
Pfarrer und GdG-Leiter Erik Pühringer, der die Abendmesse um 19 Uhr mit den Pilgern feierte, fragte provokativ, ob der „Friede erst dann vorbei ist, wenn die Bomben fallen“. Oder bereits dann, wenn Menschen in den so genannten „sozialen Medien“ ungehemmt verbal übereinander herfallen, reiche Staaten armen nicht auf die Beine helfen – oder sich manche im Straßenverkehr gebärden wie Raubtiere in der freien Wildbahn.
Pühringer empfahl gemäß Jesu „höchstem Gebot“ im Markusevangelium Gottesliebe, Selbst- und Nächstenliebe als „Schlüssel zum Frieden“. Wer mit sich selbst, Gott und seinen Mitmenschen im Reinen sei, der befinde sich auf dem rechten Weg.
Auch Gemeindereferentin Doris Keutgen, die die Nachmittagsandacht gestaltete, sprach von Maria als auf den ersten Blick unbedeutendem jüdischen Mädchen, das gleichwohl „Gott dabei behilflich war, seine Liebe in die Welt zu bringen“. Maria habe keine Macht im weltlichen Sinne besessen und sei so gesehen gar keine „Königin“ gewesen, so die Seelsorgerin: „Dennoch nennen wir sie so, weil wir erkannt haben, welche Macht bedingungslos liebende Menschen haben“.
Improvisierte Pilgerherberge
Gerhard Mayr-Reineke, der den Pfarreirat Kallmuth anführt und sich als Lektor, Akolyth, Wortgottesdienst- und Beerdigungsleiter engagiert, betete in einem weiteren Gottesdienst mit den Gläubigen den Kreuzweg. Diakon Manfred Lang setzte das Allerheiligste aus und spendete den Sakramentalen Segen. Viele fleißige Hände packten im Bürgerhaus mit an und versorgten die Gläubigen in der Jahr für Jahr improvisierten Pilgerherberge mit Essen und Trinken. Wer wollte, konnte dort auch Kerzen mit dem Abbild der Pieta aus Kallmuth als Wallfahrtsandenken erwerben.
An Vortragekreuzen, Rucksäcken und Wanderstöcken waren Fußpilger zu erkennen, die sich an diesem frühlingshaften Freitagmorgen auf Schusters Rappen nach Kallmuth aufgemacht hatten. Es herrschte in allen Gottesdiensten eine andachtsvolle Stimmung, viele Pilger hinterließen bei den Organisatoren die Botschaft, dass die Wallfahrt zur Schmerzensmutter ihnen gutgetan habe.
pp/Agentur ProfiPress