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1291 war in Glehn ein Pastor Namens Nikolaus. Es ist wahrscheinlich, dass der Ort damals schon seit Jahrhunderten eine Kirche und einen eigenen Seelsorger hatte. Im liber valoris, dem Abgabenverzeichnis des Kölner Erzbischofs aus 1308 ist „Gleyne“ Pfarre im Dekanat Zülpich. Das Pastorat der Kirche hatte nachweislich seit 1284 das Kölner Andreasstift. Zu ihm gehörte der Ort als Unterherrschaft bis 1803. Dagegen lag die Filialkapelle Hostel im Gebiet des Jülischer Landsherrn, der auch Kollator der Kapelle war. Auch die übrigen zur Pfarre gehörenden Orte Bergbuir, Denrath, Kalenberg, Lückerath und Schützendorf lagen im Jülicher Gebiet. Nach 1803 kam Kalenberg zur Pfarre Dottel, dann zu Kallmuth, die übrigen zur Pfarre Bleibuir, nur Hostel ist bei Glehn geblieben. Die Pfarre gehörte in der „französischen Zeit“ zum Kanton Gemünd, anschließend von 1825 an zum Dekanat Gemünd. Bei einer Neueinteilung des Erzbistums Köln 1925 wurde das Dekanat Mechernich eingerichtet. Zu ihm gehört seitdem die Pfarre Glehn. Der Wohnplatz Weißenbrunnen ist seit 1964 der Pfarre Strempt zugeteilt.
Von einer Kirche aus dem 12. Jh. steht nur noch der Turm. Im 15. Jh. wurde eine zweischiffige Kirche mit Chor gebaut. Wand- und Gewölbemalereien aus dieser Zeit und aus dem 18. Jh. wurden bei der Restaurierung freigelegt. Das Südschiff ist 1866 nach Plänen von Baumeister C. Richrath, Koblenz, errichtet worden, außer den Schäden durch den Krieg 1939/45 hat die Kirche noch mehr durch ein Erdbeben 1951 gelitten. 1961 waren die Restaurierungen abgeschlossen, Leitung Werner Geyer, Mechernich. Gründliche Instandsetzung 1984, Pläne dazu Karl Josef Ernst, Zülpich.
Dreischiffige Bruchsteinkirche, zwei Joche, Chorjoch und fünfseitig geschlossener Chor, Sakristei an der Nordwand des Chorjoches. Die Joche der Seitenschiffe und die Sakristei haben eigene Querdächer. Der Chor hat ein erhöhtes Dach. Der Westturm hat drei Geschosse, das Glockengeschoss hat an jeder Seite zwei gekuppelte rundbogige Schallöffnungen. Im Chor an der Nordwand eine spitzbogige Sakramentsnische. 130 Sitz- und 200 Stehplätze.
Im 12. Jh. hatte Hostel schon eine Kapelle. In den Visitationsprotokollen des jülicher Herzogs wird sie zum ersten Mal 1536 erwähnt unter dem Glehner Pastor Johann Otto von Empken, der an allen Sonntagen und zweimal in der Woche die hl. Messe hier feiern sollte. 1560 tat Johann von Geldern Dienst in der Kapelle. Um diese Zeit muss die Kapelle bereits einen neuen Chor gehabt haben, wie seine spätgotischen Formen erkennen lassen. Dabei ist wohl auch das Quersatteldach des Turmes geändert worden und hat seine jetzige Gestalt bekommen. Ende des 17. Jh. erhielt die Kapelle ein neues Schiff und eine Sakristei. Dabei wurden auch neue Altäre angeschafft, der Matthäusaltar wurde am 24. Juli 1701 geweiht. Gründliche Instandsetzungsarbeiten 1985/86 nach Plan von Karl Josef Ernst brachten qualitätvolle Wandmalereien zu Tage.
Die Kapelle hat seit 1869 eigene Vermögensverwaltung im Verbund der Kirchengemeinde Glehn.
Bruchsteinsaal mit vorgebautem Turm und dreiseitig geschlossenem Chor. Turm und Chor haben die gleiche Breite. Der Chor hat Rippengewölbe, das Schiff gotisierendes Holzgewölbe. Der an drei Seiten in spitzen Giebeln endende wuchtige Turm geht in einen achtseitigen, sehr schlanken Helm über. 50 Sitz- und 50 Stehplätze.