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Mechernich hat möglicherweise schon in merowingischer Zeit eine christliche Gemeinde gehabt, die alte, seit dem 11. Jh. nachweisbare Johannes-Baptist-Kirche könnte Taufkirche für die Umgebung gewesen sein. Im Abgabenverzeichnis an den Kölner Erzbischof – das älteste erhaltene ist eine Abschrift aus 1308 – steht Mechernich als Pfarre im Dekanat Zülpich. Kollator war der Graf von Blankenheim, später teilte er sich die Kollatur mit dem Besitzer von Haus Marschallsrath. Zur Pfarre gehörten die Filialen Schaven, Strempt und spätestens seit 1645 Roggendorf. 1550 war Dederich Toll Pfarrer. 1732 hatte die Pfarre 300 „Kommunikanten“ und 10 nichtkatholische Familien. 1804, bei der Organisation des ersten Bistums Aachen unter Bischof Mark Anton Berdolet, war Mechernich mit Roggendorf und Strempt Pfarre im Kanton Gemünd. (Schaven wurde damals der Pfarre Kommern zugeschrieben und kam so 1930 nicht zum Bistum Aachen). 1888 erhielt Strempt vermögensrechtliche Selbständigkeit. 1925 wurde das Dekanat Mechernich errichtet.
Als es Mitte des 19. Jh. notwendig wurde, die auf einer Anhöhe südlich der Stadt gelegene Kirche gründlich zu renovieren, entschloss man sich zu einem Neubau mitten im Ort. Dazu waren ein Grundstück und Finanzmittel gestiftet worden von der Gewerkschaft Meinertzhagen und den Gebrüdern Kreuser. Die Zahl der Bevölkerung hatte sich um mehr als das Doppelte vermehrt wegen des Aufkommens der Industrie. Nach Plänen von Matthias Breidenbend wurde 1858 die neue Kirche errichtet, am 23. September 1866 geweiht, eine dreischiffige Backsteinkirche in sechs Jochen, dreiseitig geschlossener Chor, vorgebauter Ostturm. Am 24. Februar 1945 wurde sie durch mehrere Bombentreffer zerstört.
Neubau 1953, Architekt Peter Salm, Kirchweihe am 6. Dezember 1953. Als Notkirche hatte die alte Johanneskirche und das kath. Vereinshaus gedient. 1965 machten sich Schäden an der neuen Kirche bemerkbar, 1972, 1974 und 1989 wurde sie von Grund auf instand gesetzt, Architekten Stefan und Ursula Legge und Günther Niesen, 1989 Franz Baldus.
Weißverputzter Stahlskelettbau mit nach Norden abgeschlepptem Satteldach. Er ist auf den Grundmauern der zerstörten Kirche aufgebaut. Der Hauptraum ist ein flachgedeckter Saal mit nördlichem, niedrigerem, quertonnengewölbtem Nebenschiff. In der Südwestecke zwischen Altarraum und Seitenschiff steht der Turm (in Backstein) mit der Sakristei in seinem Untergeschoss. Die Kirche hat 350 Sitz- und 200 Stehplätze.
Im 11. Jh. hat man einen wohl flachgedeckten Bau mit ungegliedertem Turm errichtet. An die Stelle des Langschiffes setzte man im 13. Jh. einen Neubau mit geradem Chorabschluss. Etwa 1500 ist das Langschiff abgerissen worden, die beiden Chorjoche blieben stehen. Dann hat man ein zweijochiges Langhaus und ein südliches Seitenschiff in drei Jochen gebaut, anschließend an die Nordseite des Chorjochs eine Sakristei. Später verlängerte man das Seitenschiff nach Osten bis auf die Flucht des Chorabschlusses. Die Wand zwischen Chor und Seitenschiff wurde daraufhin durchbrochen. 1889 und 1901 hat man die Kirche restauriert. 1951 wurde sie durch ein Erdbeben beschädigt. Sie wurde 1954 instand gesetzt. Bis in die 1960er Jahre blieb sie unbenutzt. Dann stand sie 1973 als Aufbahrungsstätte zur Verfügung ehe sie wieder in den Sommermonaten regelmäßig für Trauungs- und Beerdigungsgottesdienste genutzt wurde. 1979 führte man eine grundlegende Restaurierung durch. Dabei wurden Freskenmalereien aus dem 13. Jh. freigelegt.
Geputzter Bruchsteinbau mit einem Haupt- und einem südlichen Nebenschiff. Von den vier Achsen des Raums bilden die beiden östlichen, aus dem 13. Jh., den gerade geschlossenen Chorbereich. Dieser öffnet sich zum Schiff in einem Triumphbogen. An die Nordseite des Chors ist die Sakristei angebaut, deren Giebel in einem Walmdach in der Höhe des Kirchendachs endet. Der Westturm vor dem Hauptschiff hat an jeder Seite gekuppelte rundbogige Schallöffnungen. Das Turmuntergeschoss hat Sternengewölbe, getragen von einem achteckigen Mittelpfeiler. Die beiden Westjoche haben Netzgewölbe. Der übrige Raum ist kreuzrippengewölbt und ist durch Malereien in den Gewölben belebt. 90 Sitz- u. 150 Stehplätze.
Titel: Enthauptung des hl. Johannes des Täufers. Filiale von Mechernich St. Johann, ohne eigene Vermögensverwaltung. 893 als Rochendorpht im Güterverzeichnis der Abtei Prüm genannt, sie hatte dort einen Hof und Landbesitz. Von einer Kapelle – einem Fachwerkbau - hören wir 1669, als Christian Vossel und seine Frau Maria Crümels eine Stiftung machten. 1859 reichten die Bewohner bei der kirchlichen Behörde ein Gesuch ein um Genehmigung einer hl. Messe an Sonn- und Feiersagen. Weil die Kapelle dazu nicht geeignet war, lehnte das Generalvikariat ab. Familie Kreuser schenkte daher Grund und Boden und Finanzmittel zum Bau einer neuen Kirche. Die restlichen Gelder brachte der 1885 gegründete „Katholischer Bürgerverein zu Roggendorf“ auf. Die Kirche wurde nach Plänen von Architekt Richard Abel 1890 gebaut. 1972 und 1976 wurde sie restauriert, Leitung Werner Geyer 1972, Aloys Pütz 1976. Anfang des 20. Jh. wurde die alte Fachwerkkapelle abgerissen.
Backsteinbasilika mit Querhaus, Vierungsturm. Die Joche des Mittelschiffs snd rechteckig, ebenso das Chorjoch. Halbrunde Apsis. An das Chorjoch sind Sakristeien angebaut, sie liegen in der Flucht des Langhauses. 120 Sitz- und 200 Stehplätze.
1962 baute die Vereinigung der St-Barbarabruderschaft und der Ber- und Hüttenleute am Ortsrand gegen Kommern hin die spitzgiebelige Haussteinkapelle mit weit vorgezogenem, tief herabhängendem Satteldach. Die Giebelseite ist in spitzem Bogen geöffnet, im Inneren über einem Altartisch Gemälde, hl. Barbara. Egt. Vereinigung.
Am Wirtschaftsweg nach Katzvey, 1797, 1975 restauriert.