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In Nöthen hatte im 9. Jh. die Abtei Prüm Besitz, der bei der Gründung des Klosters Münstereifel 830 an dieses überging. Daher erklärt sich vielleicht das Willibrordpatrozinium der möglicherweise im 11. Jh. errichteten Kapelle, der hl. Willibrord wurde schon früh in Prüm verehrt. 1115 bestätigte der Kölner Erzbischof Friedrich dem inzwischen Stift gewordenen Münstereifel den Zehnten in Nöthen. Die Seelsorge in der Vikarie des „Collegiums zo Münster“ übten meist Münstereifeler Stiftsherren aus. 1356-67 ist ein Altarist Johann Palpart nachweisbar. Vom Ende des 17. Jh. an residierten die Vikare im Ort. Der Stiftsgeistliche Reiner Lorbach erhielt wohl 1700 als erster das Recht, die hl. Taufe in der Nöthener Kirche zu spenden, von 1706 an durften Trauungen und von 1770 an Begräbnisse gehalten werden. 1804 erhob Bischof Mark Anton Berdolet die Vikarie zur Sukkursalpfarre im Bezirk der Hauptpfarre Gemünd. Erster Pfarrer war der ehemalige Stiftsgeistliche Konrad Nuß (1770-1810). Als das Kölner Erstbistum in der Bulle „De Salute Animarum“ wiedererrichtet wurde, kam 1827 Nöthen zum Dekanat Steinfeld. 1845 wurden Bergrath und Witscheiderhof von der Pfarre Nöthen zur Pfarre Bouderath umgepfarrt. Am 1. Juli 1931 wurde die Pfarre dem Dekanat Mechernich zugeteilt. In de Zeit des Nationalsozialismus leistete der Nöthener Thomanek aus religiöser Überzeugung Widerstand, er wurde im KZ Oranienburg erschossen.
Die Kirche aus dem 11. Jh. war wahrscheinlich ein rechteckiger, flachgedeckter Raum. Später erhielt sie einen Westturm. Im 18. Jh. wurde sie durch Chor mit nördlicher Sakristei und Seitenschiffen erweitert. Anfang das 20. Jh. war sie in einem sehr schlechten Zustand. Unter Dechant Alfons Klöcker (1903-24) wurde sie abgerissen, an ihre Stelle 1912/13 eine neue nach Plänen von Eduard Endler, Köln, und am 30. September 1913 geweiht. 1954 waren die durch Krieg und Erdbeben entstandenen Schäden repariert.
Dreischiffige Bruchsteinbasilika, Querschiff mittig im Langschiff, das Langschiff hat Vorhalle, zwei Joche, Schor und Apsis, auch die Seitenschiffe haben halbrunde Apsiden. Über der Vierung der quadratische Turm. Sakristei an der Nordseite des Chores, an dessen Südseite in der Ecke zwischen Seitenschiffapsis rundes Treppentürmchen. Die Kirche ist kreuzgewölbt. Die Fenster im Mittel- und Querschiff sind abgewandelte Schlüssellochfenster, an den Giebeln des Querschiffs Radfenster.
200 Sitz- und 200 Stehplätze.