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Die Entstehung einer Kirchengemeinde in Weyer liegt im Dunkeln. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass seit der Römerzeit bis heute ununterbrochen auf der Anhöhe außerhalb des Ortes Gottesdienst gehalten worden ist. Im 893 angelegten Urbar des Klosters Prüm wird „Wiere“ unter dessen Benefizien aufgeführt. Auch Steinfeld hatte hier Besitz. Um 1299 ist der Propst von Münstereifel Pfarrer von Weyer. Der liber Valoris aus der gleichen Zeit enthält die Pfarre Wiere im Dekanat Eifel. Zu ihr gehörten Kallmuth, Eiserfey und Vussem. Kollator war der Herzog von Aremberg. 1564 war Antonius Commer Pfarrer. Sein Nachfolger war Antonius Heid oder Antonius Gleen (1585-1607), der das erste Taufbuch 1601 anlegte. 1733 hatte Salentin Ernst Schomers die Pfarrstelle, die Pfarre hatte damals ungefähr 700 „Kommunikanten“. (Zu Steinfeld hat die Kirche nie gehört.) Bei der Organisation des ersten Bistums Aachen 1804 wurde sie dem Kanton Gemünd zugeteilt, Kallmuth war eigene Pfarre geworden und Vussem gehörte zur Pfarre Holzheim. 1827 kam die Pfarre zum Dekanat Steinfeld. 1914 wurde Eiserfey selbständige Pfarrvikarie. Seit der Errichtung des Dekanates Mechernich 1925 gehört Weyer zu diesem Dekanat.
Im 12. Jh. etwa wurde eine dreischiffige Basilika mit Querschiff und „unförmigem“ Westturm gebaut. Diese baute man 1500 zu einer gotischen Stufenhalle um. Ende des 18. Jh. war der Turm aus dem 12. Jh. in seiner Substanz gefährdet. Er wurde durch Baumeister Adolf von Dollendorf n den Jahren 1788-1794 instand gesetzt. Nach dem letzten Krieg, in dem die Kirche durch Artilleriebeschuss Schaden gelitten hatte, wurde sie 1961 renoviert und außen neu verputzt. 1972 wurde die Orgelbühne erneuert. Die Bauleitung hatte der planende Architekt Werner Geyer.
Dreischiffige Stufenhalle, dreiseitig geschlossener Chor, Westturm. Turmuntergeschoss als Eingangshalle und Seitenschiffe haben Kreuzgewölbe, Hauptschiff und Chor Stern- oder Netzgewölbe. Sakristei an Ostwand des Chores. 154 Sitz- und 150 Stehplätze.