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Holzheimer Kirche bleibt wegen einsturzgefährdeter Decke bis auf Weiteres geschlossen – Vorbereitungen zur geplanten Dachsanierungen offenbarten Wasserschaden –Kirchenvorstand berät sich im Januar erneut mit Bauexperten über weiteres Vorgehen
Mechernich-Holzheim – Als die Baubegehung stattfand, war Hans-Joachim Emonds der Einzige aus dem Kirchenvorstand, der vormittags Zeit hatte. So fiel ihm die Aufgabe zu, den anderen Vorständen und den Holzheimern erklären zu müssen, dass die Kirche bis auf Weiteres geschlossen werden muss. Der Grund: Die Decke ist durch einen Wasserschaden einsturzgefährdet.
„Das war für alle hier im Ort ein Schock“, sagt Emonds während eines Termins mit Pressevertretern. Gleichzeitig zeigt sich der Kirchenvorstand kämpferisch: „Wir wollen die Kirche so lange erhalten wie es nur möglich ist.“ Bei knapp 400 Katholiken im Ort und einer Sanierung, die schnell Kosten im siebenstelligen Bereich verursachen könnte, keine Selbstverständlichkeit.
Holzzerstörender Pilz
Ein kleiner Hoffnungsschimmer sind da die 600.000 Euro, die bereits bewilligt sind und die eigentlich für die Dachsanierung geplant waren. „Ein Großteil der Mittel darf umgewidmet werden“, erläutert Pfarrer und GdG-Leiter Erik Pühringer. Eigentlich hätte nur das Dach saniert werden sollen. Doch während der vorbereitenden Untersuchungen war der Wasserschaden bemerkt worden. Den hat allerdings nicht etwa Wasser verursacht, das durch das Dach gekommen ist, sondern Kondenswasser, das sich auf einer Folie gebildet hat.
Durch die Nässe hat sich der Hausschwamm, ein holzzerstörender Pilz, ausbreiten können. Wie weit? „Das müssen jetzt weitere Untersuchungen zeigen“, sagt Hans-Joachim Emonds. Der nächste Termin, um mit Architekten und Sachverständigen das weitere Vorgehen zu besprechen, sei für Januar vereinbart.
„Für Holzheim ist das natürlich eine Katastrophe“, stellt Pfarrer Erik Pühringer fest. Die Kirche sei – auch aufgrund ihrer reichen Verzierungen von Decken und Wänden – nicht nur im Ort beliebt, sondern auch darüber hinaus. Daher habe die Sanierung auch eine Bedeutung für die gesamte Gemeinschaft der Gemeinden (GdG), auch wenn Holzheim für sich genommen eine kleine Pfarre sei.
Gleichzeitig konzentrierten sich der Mechernicher Pfarrer und der Kirchenvorstand nach der Schließung der Kirche darauf, wie es mit den Gottesdiensten im Ort weitergehen kann. Mit dem benachbarten Pfarrheim ist dafür eine Lösung gefunden worden. Mit Blick auf die Christmette schätzt Hans-Joachim Emonds, dass dort rund 100 Gläubige Platz finden können. Dann müssen die Holzheimer allerdings auf ihre Krippe verzichten, die zu viel Platz wegnehmen würde.
Mehrfach umgebaut
Die steht aktuell auch noch in der Kirche, die eine lange Geschichte aufweisen kann. Der Westturm von St. Lambertus ist der älteste Baukörper und stammt vermutlich von der ursprünglichen Kirche, die im Jahr 1067 erwähnt wird. In den folgenden Jahrhunderten wurde das ursprüngliche Gotteshaus mehrfach umgebaut.
Als Pfarrer Damian Velder (1791-1861) und seine Verwandten einen großen Lotteriegewinn gemacht hatten, stifteten sie das Geld für eine neue Kirche. Sie wurde 1844 nach Plänen von Architekt Johann Peter Cremer errichtet, die Bauleitung hatte Franz Matthias Plum, der schon vor J. P. Cremer einen Plan entworfen hatte.
Am 21. September 1845 wurde die Kirche benediziert. Anschließend wurden Decke und die Ostwand, 1903 die übrigen Wände ausgemalt. 1972, 1975 und 1978 musste die Kirche restauriert werden.
pp/Agentur ProfiPress