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Professor Dr. Angela Kaupp gewinnt dem „Synodalen Weg“ trotz Gegenwind aus Köln und Rom viel Positives ab, auch wenn es nicht beschlossen werden sollte – Impulsvortrag beim Ordo Communionis in Christo in Mechernich
Mechernich – „Es hat Dialog stattgefunden, wir haben Theologie auf Höhe der Zeit betrieben, Veränderungsbedürfnisse in der Kirche wurden angesprochen und werden hoffentlich auch durchgesetzt, Kleriker und Laien sind sich konstruktiv und mit Respekt begegnet“: Einen Monat vor der letzten Vollversammlung des „Synodalen Wegs“ vom 9. bis 11. März in Frankfurt zog dessen wissenschaftliche Teilnehmerin Prof. Dr. Angela Kaupp, Professorin für Praktische Theologie an der Universität Koblenz, in Mechernich eine nicht mal so resignative Zwischenbilanz.
Zwar seien einige Teilnehmer, vor allem Vertreter der christlichen Jugendverbände, frustriert abgereist, als das Votum für eine erneuerte katholische Sexualethik an drei Bischofsstimmen gescheitert sei. „Aber die Gedanken sind jetzt ausgesprochen und damit in der Welt“ sagte die frühere Pastoralreferentin in der Diözese Würzburg und jetzige Hochschullehrerin.
Und sie wisse auch, dass diese und ähnliche Reformbestrebungen auch andere Christen in anderen Teilen der Welt umtrieben, so Angela Kaupp. Nach den Missbrauchsskandalen habe sich die „Kirche auf den Weg der Umkehr und Erneuerung gemacht“, wie es in der von ihr textlich mitverfassten Präambel des Synodalen Wegs heiße.
„Gottes Antlitz verdunkelt“
Und dass es „die Kirche selbst ist, die das Antlitz Gottes verdunkelt habe“. Um den propagierten Neuaufbruch bemühten sich 240 Mitglieder des Synodalen Weges, darunter 69 Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, 69 des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Vertreter aller pastoralen Berufe sowie 15 Jugendvertreter unter 30 Jahre. Sie selbst, so Professor Angela Kaupp, sei eine von drei Vertreterinnen der Universitäten und Fachhochschulen.
In vier Synodalforen (Macht und Gewaltenteilung, Priesterliche Existenz heute, Frauen in Diensten und Ämtern und Leben in gelingenden Beziehungen) und coronabedingt einberufenen Zoom-Regionen-Konferenzen hätten die Teilnehmer, wenn sie denn gewollt hätten, Gelegenheit gehabt, sich einzubringen: „Da haben nicht nur ein paar Großkopferte geredet…“
Die Beratungsergebnisse hätten sich durchaus sehen lassen können wie die Forderung nach der Einbeziehung der Gläubigen bei der Wahl des Ortsbischofs oder die Grundlagen einer neuen katholischen Sexualethik – bedauerlicherweise scheiterte Letztere trotz einer überwältigenden Mehrheit von 82,8 Prozent in der Vollversammlung schlussendlich hauchdünn an drei fehlenden Bischofsstimmen…
„Communio war dabei im Gebet“
Denn zwei Drittel der Bischöfe müssen einen Beschluss sanktionieren, so die selbstauferlegten Spielregeln des „Synodalen Wegs“, sonst ist ein Beschluss abgelehnt. Schwester Lidwina von der Kommunität des veranstaltenden Ordo Communionis in Christo versicherte Professor Angela Kaupp und die übrigen Teilnehmer/innen des Synodalen Weges des beständigen Gebetes der Mechernicher Gemeinschaft: „Wir verfolgen den Weg seit Jahren und begleiten Sie mit unseren Gebeten!“.
Auch Pfarrangehörige, die zum Impulsvortrag in die Kapelle an der Bruchgasse gekommen waren, teilten ihr lebhaftes Interesse und ihr Mitverfolgen der Sitzungen per Livestream mit. Pater Rudolf Ammann ISch, der die Impulsabende der Communio vor Jahren begründet hatte, setzte „auf den Heiligen Geist, der die widerstrebenden Tendenzen zum Synodalen Weg zwischen Rom und Frankfurt einigen könnte“.
Am Schluss gab Pfarrer Jaison Thazhathil, der Generalsuperior des Ordo Communionis in Christo, den Teilnehmern des Impulsabends seinen Segen. Zuvor hatte Prof. Dr. Angela Kaupp betont, dass der Synodale Weg zuvorderst ein geistlicher Weg sei, der im Kreuz und im Gebet einigen und in eine neue Zukunft für die katholische Kirche führen wolle. Auf den „Synodalen Weg“ folge hoffentlich ein dauerhafter Synodalrat…
pp/Agentur ProfiPress