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Beliebter und engagierter Geistlicher der Communio in Christo schlief am Freitag in der Seniorenpflegeeinrichtung „Haus Effata“ friedlich ein – Ordo trauert und ist gleichzeitig dankbar für einen wunderbaren Freund und Seelsorger – Generalsuperior Jaison Thazhathil: „Zeuge für das außerordentliche Charisma der Gründerin Mutter Marie Therese“
Mechernich/Blankenheim - Pfarrer Gregor Stepkes ist tot. Der Communio-Priester, der noch im vergangenen Jahr in aller Stille sein 70-jähriges Weihejubiläum begangen hatte, starb am Freitagmorgen im „Haus Effata“ des Ordo Communionis in Christo in Blankenheim, wo er seit fast zwei Jahrzehnten lebte und Seelsorger war. Er wurde 95 Jahre alt.
„Er ist still eingeschlafen und hat seine unsterbliche Seele Gott zurückgegeben“, schreibt Generalsuperior Jaison Thazhathil, der zurzeit auf Visite bei Communio-Einrichtungen in Indien ist: „Wir trauern um diesen wunderbaren Priester und Gotteszeugen, der unserer Gemeinschaft und vielen unserer Bewohner unendlich viel bedeutet hat.“
Bei seinem Gnaden-Weihejubiläum 2023 erzählte Gregor Stepkes noch aus seiner Kindheit und Jugend in einem durch und durch katholischen Elternhaus – und auch von der Schuld und Unzulänglichkeit, die ein so langes Leben als Seelsorger mit sich gebracht habe.
Der gebürtige Krefelder war am 28. Februar 1953 im Hohen Dom zu Aachen von Bischof Johannes Joseph van der Velden mit 22 anderen Diakonen zum Priester geweiht worden. Stepkes, von dessen fünf Geschwistern ein anderer ebenfalls Priester und der jüngste Bruder Johannes Ständiger Diakon wurde, war der letzte des Weihejahrgangs, der noch lebte.
Weihbischof Reger war Kaplan bei ihm
Zu seinem Gnadenpriesterjubiläum besuchten ihn unter anderem Father Jaison Thazhathil, der Generalsuperior des Ordo Communionis in Christo aus Mechernich, dessen Stellvertreter, der Mechernicher Diakon Manfred Lang, und Spiritual Pater Rudolf Ammann ISch aus Blankenheim.
Das Eiserne und Diamantene Priesterjubiläum hatte Gregor Stepkes noch in der Pfarrkirche Alendorf unter anderem mit den Aachener Weihbischöfen Karl Reger und Dr. Johannes Bündgens sowie seinem Freund Generalsuperior Karl-Heinz Haus feiern können. Reger starb ebenfalls vor einigen Wochen. Er war seinerzeit Kaplan bei Pfarrer Stepkes in Viersen.
„Die Wege Gottes sind für Menschen ein Geheimnis“: Mit diesem Zitat ehrte Generalsuperior Jaison Thazhathil den Verstorbenen seinerzeit beim Eisernen Weihejubiläum. Er sagte damals: „Wir freuen uns sehr und wir sind alle sehr stolz auf Sie, dass Sie so lange durchgehalten haben und wir heute Gott danken, dass Er uns einen so guten Hirten gegeben hat.“
Ein Leben, das ganz Gott geweiht ist, sei nicht ein Zustand, den man in einem Moment erreichen könne. Glaube sei ein Prozess. Wie das Gold im Feuer gereinigt werde, so werde der Glaubende im irdischen Leben geprüft. Das Licht, das Pastor Stepkes auch im 95. Lebensjahr noch ausstrahle, sei sein tiefer Glaube an Christus, der ihn zu seinem Dienst berufen habe, so Thazhathil.
Zur Priesterweihe am 28. Februar 1953 wählte Gregor Stepkes einen Vers aus der Geheimen Offenbarung (22,17): „Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme. Und wer will, empfange lebendiges Wasser umsonst.“
Am 23. Februar 1971 legte Gregor Stepkes das Ewige Versprechen in der Priestergemeinschaft Unio Jesus Caritas ab und am 1. September 1977 in Mechernich-Holzheim die Versprechen in die Hände von Mutter Marie Therese. Gregor Stepkes glaubte an ihr außerordentliches Gründungscharisma: „In ihren Schriften spricht die Stimme Gottes zu uns.“
Exequien am 10. Juni in St. Tönis
Stepkes‘ Ruf zum Priesteramt sei in der Nazizeit an ihn gedrungen. Sein Vater Johannes wurde von den Nationalsozialisten als Bürgermeister der Stadt Kleve abgesetzt, weil er nicht Mitglied der NSDAP werden wollte. Es folgten entbehrungsreiche Jahre, in denen eine Bekannte, eine Köchin, und ein mit dem Vater befreundeter Rechtsanwalt die Familie vor dem ökonomischen Ruin bewahrten.
„Ich wollte einen Beruf haben, der auch dann noch Bestand hat, wenn sie mich nackt ausziehen und in den Gasofen jagen“, sagte Pastor Stepkes in einem Interview mit der Agentur ProfiPress: „In der Nazizeit lernte ich von meinen Eltern Gottvertrauen. Der Glaube kam für uns nicht von außen, sondern war Ausdruck eines tiefen Lebensgefühls.“
Aus den Erfahrungen in der Nazizeit heraus sei er Priester geworden. Und so besuchte Gregor Stepkes das Priesterseminar in Aachen und wurde 1953 zum Priester geweiht. Als Kaplan kam er nach Viersen. Später trat er seine zweite Stelle als Kaplan in Rheydt in der Herz-Jesu-Gemeinde an.
Dort wurde Pfarrer Stepkes unter anderem für sechs Jahre Seelsorger der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) bis 1968. Father Jaison: „Dann ging er für 25 Jahre als Pfarrer nach Sankt Josef und zusätzlich als Dechant nach Viersen. 1993 verließ er alles und kam ins gelobte Land – in die Eifel.“ Dort war er bis 2008 Subsidiar in der heutigen GdG Heiliger Matthias.
Die feierlichen Exequien finden am Montag, 10. Juni, um 11 Uhr in der Pfarrkirche St. Cornelius, Kirchplatz 25, in St. Tönis, einem Stadtteil von Tönisvorst im Kreis Viersen, statt. Für den Ordo Communionis in Christo konzelebriert Pfarrer Patrick Mwanguhya, der stellvertretende Generalsuperior Diakon Manfred Lang assistiert und predigt. Die Beisetzung auf dem 500 Meter entfernten Friedhof beginnt um 12.30 Uhr.
pp/Agentur ProfiPress