„Stadt viel zu verdanken“

Mechernich – Einige Jahre war in der Öffentlichkeit nicht bekannt, wer hinter der im Jahr 2005 in Mechernich gegründeten Bürgerstiftung stand, denn die Eheleute Inge und Walter Eich wollten nicht als Wohltäter genannt werden. Über ihre Motive gab das Ehepaar allerdings auch schon vorher anonym Auskunft: „Wir haben so viel Glück im Leben gehabt, Glück in unserer Beziehung, da wollen wir etwas zurückgeben.“

Da sie selbst keine Kinder hatten, entschlossen sie sich, einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens zur Linderung der Not vor der eigenen Haustür zu stiften. Zuerst waren es 50.000 Euro, dann kamen immer wieder Zustiftungen dazu, auch von anderen Bürgern aus Mechernich, die Gutes tun wollten, aber immer wieder auch von Eichs.

Seitdem ist das Stiftungskapital beträchtlich angewachsen, über eine Million Euro, die heute vom Stiftungsvorstand um den Mechernicher Kämmerer und Dezernenten Ralf Claßen, die katholische Gemeindereferentin Maria Jentgen, den evangelischen Pfarrer Dr. Michael Stöhr, die frühere Grundschulrektorin Rita Gerdemann und den Sparkassendirektor Volker Zart verwaltet werden. Im Mai 2014 verstarb Walter Eich im Alter von 82 Jahren.

In aller Stille bei der Communio

Ehefrau Inge Eich vollendete in diesen Tagen in voller geistiger Frische ihr 90. Lebensjahr. Sie wollte keinerlei Aufhebens und feierte ihren Geburtstag in aller Stille mit den Angehörigen des Ordo Communionis in Christo in deren Refektorium in der Bruchgasse. Ihr Vorstandskollege und Stiftungsvorsitzender Ralf Claßen nutzte unterdessen die Übergabe von hundert Weihnachtstüten für bedürftige Mechernicher Senioren, um Inge Eich im Kreis der Ortsbürgermeister und Organisationsvertreter auch namens der Stadt und der Stiftung zu gratulieren und zu danken.

„Die Stadt Mechernich und ihre Bürger haben Ihnen und Ihrer Familie unheimlich viel zu verdanken“, so der Kämmerer und Dezernent: „Ohne Sie ständen wir nicht da, wo wir heute stehen – und wir hätten einer Menge Menschen in der Stadt, die unverschuldet in Not gekommen sind, nicht helfen können.“ Man stieß gemeinsam auf Inge Eichs Wohl an.

„Es klingt vielleicht altmodisch, ist es aber nicht“, charakterisierte der erste Stiftungsvorsitzender Christian Baans im Jahre 2005 das Vorhaben: „Wir besorgen auch ein paar Schuhe oder einige Zentner Einkellerungskartoffel, wenn wir damit erkennbare Situationen so genannter verschämter Armut im Stadtgebiet lindern können.”

Die Hilfe zur Selbsthilfe, die die „Mechernich-Stiftung“ oft schuldlos in Not geratenen Mitmenschen in der Stadt Mechernich gibt, kann das Anstreichmaterial nach einem Familienumzug ebenso umfassen, wie eine gezielte Fortbildungsmaßnahme, um die Chancen des Familienvaters oder der alleinerziehenden Mutter am Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Walter Eich und seine Vorstandskollegen sowie die heute Verantwortlichen besuchten und Besuchen die Familien, die zur Rede stehen, und machen sich selbst ein Bild, was gebraucht wird, und wie man am effektivsten helfen kann.

Spendenkonten sind: IBAN: DE 25 3825 0110 0001 5373 07 (KSK Euskirchen), IBAN: DE 69 3706 9720 5003 5400 24 (VR-Bank Nordeifel eG und IBAN: DE 06 3826 0082 0217 0360 11 (Voba Euskirchen). Kontakt: www.mechernich-stiftung.de/de/Ansprechpartner.html

pp/Agentur ProfiPress