Herzliche Einladung zum Georgsritt am 01.05.2024 in Kallmuth
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„Zoch“ war eine rauschende Party

„Mir schenken der Ahl e paar Blöömcher“: Kinder und Jugendliche der katholischen „Rockergruppe“ im Zug verteilen Tulpen und „Strüßjer“ vor dem Seniorenstift Kreuser. (c) Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Datum:
Di. 13. Feb. 2024
Von:
Agnes Peters

Die Wolken war dräuend, aber die Sonne lachte Tausenden Zuschauern entlang des neuen Tulpensonntagszugwegs durch Mechernich – Schöne Atmosphäre und gute Laune bei Riesenfußgruppen von Communio und Pfarrgemeinde, auf Prunkwagen und auch bei Einzelkämpfern, darunter ein alemannisches Schnappviech

Mechernich – An der Einmündung der Bergstraße in die Weierstraße, dort, wo das „neue“ Rathaus steht, knubbelten sich die Jecken zu Hunderten. Mitten drin im Gewühl Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, sein Stellvertreter Günter Kornell und Dezernent Ralf Claßen. Aber auch in der Friedrich-Wilhelm-Straße und in der Bergstraße säumten so viele Zuschauer wie schon lange nicht mehr den Mechernicher Tulpensonntagszug.

Kinder und Jugendliche verteilten Tulpen und „Strüßjer“ an die Bewohner des Kreuser-Stiftes, die man trotz dräuendem Wolkenhimmel im jecke Sunnesching an die Straße geschoben hatte. Auch die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft gegenüber klatschten begeistert in die Hände und filmten mit ihren Handys das in ihren Augen vermutlich exotisch anmutende Treiben auf der Straße.

Die Stimmung im Zug und am Zugweg war ausgezeichnet, die Atmosphäre locker bis ausgelassen. Vom Schwächeln oder gar Niedergang des Mechernicher Zugs wie in den letzten Jahren war keine Rede mehr. Allein Fußgruppe und Wagen des Sozialwerks der Communio in Christo zählte 120 Teilnehmer, die jungen „Rocker“ des Familienmesskreises der katholischen Pfarrgemeinde und des Caritas-Kindergartens waren 70 an der Zahl.

 


Menschenfischer vom „Angel-Verein“

 


Nicht weniger als 28 Hühner der Traditionsgruppe „Klüngelsbröder“ um Präsident Carlo Flaschentreher huschten durch Straßen und Gassen, „Blaumänn“ und Rotes Kreuz sowie die seit Existenz des Mechernicher Karnevalszuges mit ziehenden Clowns brachten es auf jeweils ein Dutzend fröhliche Zugmitmacher, die TuS auf zwei Dutzend Karneval feiernde Kicker.

Doch die Gruppenstärke ist es nicht allein, was einen auch sehr originellen Karnevalszug ausmachte. Dazu trugen als närrische Einzelkämpfer Pfarrer Erik Pühringer in Soutane vom „Angelverein 12 Jünger“ und Helmut Bucher mit einem selbstgebauten „Schnappviech“ bei, das seinen Ursprung weiter südlich in der alemannischen Fassenacht hat.

 Dazu kamen eine ganze Reihe stattlicher Festkomitee- und Prunkwagen der Gesellschaften, denen das allen voranfahrende Kommerner Dreigestirn allerdings die Schau nahm. Schmerzlich wurde einem vor Augen geführt: Die Bleiberg-Metropole ist seit Jahren arm an Tollitäten. Jungfrau Thomas Bank, Bauer Marc Schoeller und Prinz Jan I. (Jaeck) von der anderen Seite des Altusknipp spiegelten aber auch das gute Verhältnis zwischen ihrer Karnevalsgesellschaft „Gressberger“ und den drei Mechernicher Karnevalsclubs Prinzengarde, „Bleifööss“ und Festausschuss Mechernicher Karneval wider.

Zugleiter Thomas Tampier strahlte angesichts der üppigen Fülle an Zugteilnehmern, 26 Gruppen und Wagen, und Tausenden Zuschauern von einem Ohrläppchen bis zum andern, sein Zugaufsteller Kevin Hembach hatte keine Probleme die Gliedmaßen des närrischen Lindwurms in die richtige Reihenfolge zu bringen und (fast) pünktlich gegen 14.11 Uhr in Bewegung zu setzen.

Tampier hatte, nachdem es zuletzt immer mal wieder deutliche Besucherlücken am Wegesrand gab, den Zugweg optimiert. „Das hat sich auf jeden Fall voll ausgezahlt“, sagte Silke Kratz vom Komiteewagen der Prinzengarde herab zu dem Reporter Thorsten Wirtz: „Das macht richtig Spaß, so viele begeisterte Jecke zu sehen!“

 


„Ohne Bauern kein Dreigestirn“

 


Rebekka Narres und die Jugendgruppe der Pfarre Mechernich eskortierten den Wagen des Festausschusses mit einer für den Karneval bemerkenswerten Bauernweisheit: „Ohne Bauer kein Dreigestirn“. Für klangvolle Begleitung im Zug sorgten die Bigband der Prinzengarde, der Musikverein St. Martin Eicks und die Musikfreunde Schwarz-Weiß 2012 aus Roggendorf.

Die „Blaumänn“ hatten mit dem Pendlerparkplatz Breitenbenden wieder ein lokales Thema persifliert – auch die Mechernicher Redaktion der Agentur ProfiPress bekam ihr Fett weg: Ausgerechnet Altkarnevalist Manni Lang hatte anlässlich der Sessionseröffnung am 11.11. geschrieben, in Mechernich würden die „Blaumänn“ wieder beim „Veilchendienstagszug“ an den Start gehen. Dass es in Wirklichkeit „Tulpensonntagszug“ heißt, war jetzt als Korrektur dieser „Zeitungsente“ auf der Zugmaschine der „Blaumänn“ zu lesen.

Noch länger mit von der Partie im Mechernicher Zug, nämlich seit den Anfängen in den 60er Jahren, sind die „Clowns“. Ansgar Richartz war schon an der Seite seines Vaters Bernd, dem „Clown met dämm Blöömche“, als Kind mit von der Partie. Auch die KG aus dem benachbarten Strempt zieht seit Menschengedenken mit durch Mechernich, ebenso die Communio in Christo, die diesmal mit 120 Teilnehmern eine sich bewegende „Beachparty“ darstellte.

Auch Schwester Lidwina und Generalsuperior Pfarrer Jaison Thazhathil waren mit Baströckchen und Sonnenbrillen zu sehen, ebenso Sonja Plönnes, die Heimleitung, und Zarlasht Azimi vom Blankenheimer „Haus Effatta“ der Communio sowie Norbert Arnold, der Geschäftsführer des Sozialwerkes. Auch zahlreiche Rollstuhlfahrer machten fröhlich mit. Inklusion ist im Mechernicher Karneval kein Fremdwort.

pp/Agentur ProfiPress

 

 

 

 

 

 

Tulpensonntag in Mechernich

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